Frankreichs Polizei reagiert mit «Wutmarsch» auf Suizidserie
Mit einem «nationalen Wutmarsch» reagiert die französische Polizei auf eine Suizidserie unter Beamten.
Das Wichtigste in Kürze
- Gewerkschaften wollen schwierige Arbeitsbedingungen verdeutlichen.
Die Polizeigewerkschaften riefen für den 2. Oktober in Paris zu einer zentralen Kundgebung auf, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Dabei soll es um die schwierigen Arbeitsbedingungen gehen. Seit Jahresbeginn haben sich 48 Mitarbeiter der nationalen Polizei das Leben genommen. Das sind mehr als im gesamten vergangenen Jahr.
Die Gewerkschaften sprechen von einer «ersten Warnung» an die Regierung. In den Kommissariaten mangele es an allem: Fahrzeugen, Sicherheitsausrüstung sowie Wertschätzung. Die Mitarbeiter fühlten sich «wie Schachfiguren und nicht wie Polizeibeamte», sagte Fabien Vanhemelryck von der Gewerkschaft Alliance.
Als Reaktion auf den deutlichen Anstieg der Suizide hatte die Regierung Ende April eine neue Präventionseinheit gegründet. Die französische Polizei gilt als chronisch überlastet. Seit 2015 machte ihr die Serie islamistischer Anschläge mit mehr als 240 Toten zu schaffen. Seit dem vergangenen Herbst stieg der Druck auf die Sicherheitskräfte durch Gewalt am Rande von «Gelbwesten»-Protesten.