Fremde im eigenen Ferienhaus
Eine Luzerner Familie kann ihr Ferienhaus in Spanien nicht mehr betreten, da es besetzt worden ist. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Einer Familie aus Luzern wird der Zutritt zum eigenen Ferienhaus in Spanien verwehrt.
- Der Grund ist eine Hausbesetzung, die von den Behörden nicht aufgelöst werden kann.
Die Flugtickets für
die ganze Familie waren bereits gebucht. Dann teilte eine Bekannte aus Spanien
der Luzerner Familie mit, dass sie ihre Liegenschaft in Spanien nicht mehr
betreten könne. Eine Gruppe Hausbesetzer hat sich darin breit gemacht. Über
den Fall berichtete die «Luzerner Zeitung».
Kein Einzelfall
Was der Luzerner Familie geschah, kann jedem Ferienhausbesitzer in
Spanien passieren, schreibt die «Luzerner Zeitung» weiter. Das Phänomen heisst «Okupa», auf spanisch
Hausbesetzer. Seit 2016 hat sich die Problematik vor allem in Barcelona und Madrid, aber auch auf Ferieninseln ausgebreitet,
berichten spanische Zeitungen. Betroffen sind nicht nur Ausländer, sondern
auch Einheimische.
Räumung nur innert 48
Stunden möglich
Laut gesetzlicher Regelung muss eine
Hausbesetzung innert 48 bis maximal 72 Stunden der Polizei gemeldet werden. Nur
innerhalb dieser Frist kann die Polizei die Liegenschaft ohne
richterlichen Hausdurchsuchungsbefehl räumen. Erfolgt die Anzeige zu spät,
braucht es den juristischen Instanzenweg inklusive Gerichtsverfahren, um die
Hausbesetzung zu beenden.
Der Fall der Luzerner Familie zeigt, dass dies Monate, wenn
nicht sogar Jahre dauern kann. Jedesmal, wenn ein Urteil vorlag und die Räumung
des Hauses angeordnet war, seien plötzlich wieder andere Besetzer im Haus
gewesen und alles ging wieder von vorne los, berichtete der Familienvater.
Auch die Hoffnung, dass die
Hausbesetzer mit Anbruch der kalten Jahreszeit das Gebäude von alleine
verlassen, hat sich nicht erfüllt. Über die Festtage werden Fremde im Ferienhaus der Luzerner feiern.