Fremde im eigenen Ferienhaus

Lara Marty
Lara Marty

Spanien,

Eine Luzerner Familie kann ihr Ferienhaus in Spanien nicht mehr betreten, da es besetzt worden ist. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Die Problematik der Hausbesetzung hat sich in Spanien seit 2016 stark verbreitet. Besonder Ferienhausbesitzer, aber auch Einheimische sind davon betroffen.
Die Problematik der Hausbesetzung hat sich in Spanien seit 2016 stark verbreitet. Besonder Ferienhausbesitzer, aber auch Einheimische sind davon betroffen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer Familie aus Luzern wird der Zutritt zum eigenen Ferienhaus in Spanien verwehrt.
  • Der Grund ist eine Hausbesetzung, die von den Behörden nicht aufgelöst werden kann.

Die Flugtickets für die ganze Familie waren bereits gebucht. Dann teilte eine Bekannte aus Spanien der Luzerner Familie mit, dass sie ihre Liegenschaft in Spanien nicht mehr betreten könne. Eine Gruppe Hausbesetzer hat sich darin breit gemacht. Über den Fall berichtete die «Luzerner Zeitung».

Kein Einzelfall

Was der Luzerner Familie geschah, kann jedem Ferienhausbesitzer in Spanien passieren, schreibt die «Luzerner Zeitung» weiter. Das Phänomen heisst «Okupa», auf spanisch Hausbesetzer. Seit 2016 hat sich die Problematik vor allem in Barcelona und Madrid, aber auch auf Ferieninseln ausgebreitet, berichten spanische Zeitungen. Betroffen sind nicht nur Ausländer, sondern auch Einheimische.

Räumung nur innert 48 Stunden möglich

Laut gesetzlicher Regelung muss eine Hausbesetzung innert 48 bis maximal 72 Stunden der Polizei gemeldet werden. Nur innerhalb dieser Frist kann die Polizei die Liegenschaft ohne richterlichen Hausdurchsuchungsbefehl räumen. Erfolgt die Anzeige zu spät, braucht es den juristischen Instanzenweg inklusive Gerichtsverfahren, um die Hausbesetzung zu beenden.

Der Fall der Luzerner Familie zeigt, dass dies Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern kann. Jedesmal, wenn ein Urteil vorlag und die Räumung des Hauses angeordnet war, seien plötzlich wieder andere Besetzer im Haus gewesen und alles ging wieder von vorne los, berichtete der Familienvater.

Auch die Hoffnung, dass die Hausbesetzer mit Anbruch der kalten Jahreszeit das Gebäude von alleine verlassen, hat sich nicht erfüllt. Über die Festtage werden Fremde im Ferienhaus der Luzerner feiern.

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