Frontex meldet neue Flüchtlingsroute über Spanien

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Spanien,

Der europäische Grenzschutz (Frontex) erkennt eine neuste Entwicklung in der Migration nach Europa: Die Flüchtigen reisen vermehrt über Marokko und Spanien.

Migranten versuchen verstärkt, über Spanien nach Europa zu kommen.
Migranten versuchen verstärkt, über Spanien nach Europa zu kommen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Flüchtlinge, die nach Europa reisen, tun dies vermehrt über Spanien.
  • Die Region könnte zur wichtigsten Flüchtlingsroute werden.

Der Chef der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, hat vor einer Verschiebung der Flüchtlingsrouten nach Europa gewarnt. Statt von Libyen nach Italien überzusetzen versuchten immer mehr Migranten, von Marokko über das westliche Mittelmeer nach Spanien zu gelangen, sagte der 50-jährige Franzose der «Welt am Sonntag». «Wenn Sie mich fragen, was meine grösste Sorge derzeit ist: Dann sage ich Spanien.»

Allein im Juni zählte Frontex rund 6000 irreguläre Grenzübertritte aus Afrika nach Spanien, wie Leggeri sagte. Bei etwa der Hälfte handele es sich um Marokkaner, die anderen stammten aus Westafrika. «Wenn die Zahlen dort so steigen wie zuletzt, wird sich dieser Weg zum wichtigsten entwickeln.» Nach Frontex-Angaben schlagen Schlepper Migranten im Transitland Niger seit kurzem öfter vor, die westliche Route über Marokko statt über Libyen nach Europa zu nehmen.

Weniger Flüchtlinge in Europa

Bislang waren die meisten Migranten, die übers Mittelmeer kamen, in Italien angelandet. Spanien rangierte hinter Griechenland nur auf dem dritten Platz. Die neuesten Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zeigen, dass eine Trendwende eingesetzt hat: Waren im ersten Halbjahr 2017 noch rund 85'000 Migranten in Italien und nur 6'500 in Spanien angekommen, so waren es im gleichen Zeitraum 2018 in Italien nur noch 16'700 – und in Spanien bereits 15'600. Die Gesamtzahl der Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa kamen, lag der Statistik zufolge aber im ersten Halbjahr nur noch bei knapp 46'500. Sie hat sich somit mehr als halbiert.

«Keine Flüchtlingskrise, eine Krise der Menschenrechte!» Überall in Europa gehen Menschen wegen der EU-Asylpolitik auf die Strasse.
«Keine Flüchtlingskrise, eine Krise der Menschenrechte!» Überall in Europa gehen Menschen wegen der EU-Asylpolitik auf die Strasse. - dpa

Frontex-Chef Leggeri plädierte dafür, die vom EU-Gipfel gebilligten neuen Pläne für zentrale Sammellager in Afrika voranzutreiben, damit kein Migrant mehr davon ausgehen könne, dass er nach seiner Rettung nach Europa gebracht werde. «Wenn es diesen Automatismus nicht mehr gibt, können wir das kriminelle Geschäftsmodell erfolgreich bekämpfen.»

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