Gastro-König von Mallorca schiesst gegen einheimische Demonstranten
Am Wochenende fanden auf Mallorca erneut Proteste gegen den Massentourismus statt. Ein einheimischer Restaurant-König nimmt die Touristen aber in Schutz.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Wut der Einheimischen auf den Massentourismus auf Mallorca steigt.
- Ein Restaurant-König schiesst deswegen nun gegen die Einheimischen.
- Die Teilnehmenden der Demos würden wie «Ballermänner» Alkohol konsumieren.
Seit Monaten protestieren auf der beliebten Ferieninsel Mallorca Einheimische gegen den Massentourismus. Am Wochenende haben einige symbolisch den Strand am «Ballermann» in Palma besetzt.
Wenig Verständnis für die Wut der Mallorquiner hat ein einheimischer Restaurant-König. Juan Ferrer, der neun Restaurants am Ballermann betreibt, sieht die Hauptschuld nämlich bei den Vermietern und der Lokalpolitik.
Erstere würden ihre Wohnungen über Airbnb «lieber an Touristen vermieten», wie er der FAZ erzählt. «Oder lieber an Ausländer verkaufen als an Einheimische, weil sie damit mehr Geld verdienen.»
«Protestieren gegen das, was sie selbst verursacht haben»
Zudem hätten die «linken Regionalregierungen verhindert, dass genug neue Wohnungen gebaut werden».
Nun, wo sich diese in der Opposition befänden, würden sie bei den Protesten ganz vorne mitlaufen. «Und protestieren gegen das, was sie selbst verursacht haben», erklärt Ferrer.
Diesen Politikern sei es nicht gelungen, angemessen auf das Bevölkerungswachstum und die steigenden Touristenzahlen zu reagieren. Nun würden sie die «legitimen Proteste» für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren.
Auch am Verhalten der Demonstranten stört sich der Restaurant-König: Die Proteste würden immer mehr zu einem Event. Die Teilnehmenden «benehmen sich wie mallorquinische Ballermänner, mit Partymusik und Alkohol».
Restaurant-König fordert Airbnb-Einschränkungen
Zudem hätten die Verkehrsprobleme auf der Ferieninsel nichts mit den Touristen zu tun. Im Grossraum Palma käme es beinahe täglich zu Staus, es fehle an Parkplätzen.
Von der Idee, die Touristenzahlen über weniger Flüge zu begrenzen, hält Ferrer nichts. Denn Mallorca brauche die Feriengäste. Er würde stattdessen die Vermietung von Wohnungen über Airbnb an Touristen «drastisch» einschränken, wo Wohnungsnot herrsche.
Solche Vermietungen würden nicht nur den Wohnraum blockieren. Sondern manchmal auch die «falschen Leute» anziehen: «Partygäste, die nachts für Lärm im Haus sorgen.»