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Trotz fahrender Züge: Keine Bewegung im Bahn-Tarifkonflikt

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Deutschland,

Die Züge rollen wieder: Am Dienstag gab es nach dem GDL-Streik bei der Deutschen Bahn nur noch wenige Einschränkungen im Zugverkehr. Weitere Streikankündigungen blieben zunächst aus.

Reges Treiben im Hauptbahnhof in Köln. Foto: Oliver Berg/dpa
Reges Treiben im Hauptbahnhof in Köln. Foto: Oliver Berg/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Berlin (dpa) - Nach dem Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist der Zugverkehr bei der Deutschen Bahn eigenen Angaben zufolge nahezu vollständig wieder hergestellt.

«Im Fernverkehr fahren bis auf wenige Ausnahmen wieder alle Züge planmässig», teilte der Konzern am Dienstagmittag mit.

Die S-Bahnen in den Regionen Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Frankfurt liefen seit dem Vormittag uneingeschränkt. Auch der Regionalverkehr in bevölkerungsreichen Flächenländern wie Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg stehe wieder vollständig zur Verfügung.

Wie bei der vorigen Streikrunde vor rund zwei Wochen hatte die Bahn schon am letzten Streiktag begonnen, Personal und Fahrzeuge dorthin zu befördern, wie sie zum regulären Betriebsstart gebraucht wurden.

Die GDL hatte den Güterverkehr seit Mittwochnachmittag und den Personenverkehr seit Donnerstagmorgen bestreikt. Hunderttausende Reisende mussten über das Wochenende mit Zugausfällen und Verspätungen kämpfen. Es war der bislang längste Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde.

Laut dem aktuellsten Lagebericht der Bahn, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, beteiligten sich an den mehr als fünf Tagen insgesamt mehr als 10.800 Beschäftigte am Streik. Bei rund 7600 davon handelte es sich demnach um Lokführerinnen und Lokführer. Insgesamt gibt es davon bei der Bahn laut Konzern rund 18.700. Insgesamt arbeiten bei der Bahn demnach rund 219.000 Menschen.

Die GDL nannte am Dienstag erneut eine deutlich höhere Zahl von Streikenden: Demnach hätten sich insgesamt 19.000 Mitglieder am Arbeitskampf beteiligt. «Im Personenverkehr konnte aufgrund der hohen Streikwirkung der von der DB ausgerufene Notfahrplan nicht aufrechterhalten werden», hiess es seitens der GDL.

Die Zahl der Streikenden reichte aus, um einen Grossteil des Güter- und Personenverkehrs stark einzuschränken. Im Fernverkehr mussten über das Wochenende 70 Prozent aller Fernzüge gestrichen werden. Im Regional- und S-Bahnverkehr fielen 60 Prozent des Angebots aus, mit regional grösseren Schwankungen. Der Streik-Schwerpunkt hatte laut Bahn erneut in Ostdeutschland und den Metropolen gelegen.

Bewegung bahnte sich in dem Konflikt nicht an. «Es liegt ein Angebot auf dem Tisch, das bereits wesentliche Forderungen der Gewerkschaft erfüllt», sagte eine Bahn-Sprecherin. «Die GDL muss endlich ihre Blockade aufgeben und mit uns verhandeln. Wir sind dazu jederzeit bereit.»

GDL-Chef Claus Weselsky hatte sich am Montag auf einer Kundgebung kämpferisch geäussert: «Nach dem Streik ist vor dem Streik.» Am Dienstag betonte er aber, der Bahn nun vorerst etwas Zeit geben zu wollen. Zum Ende eines Streiks drohe man nicht schon mit dem nächsten, sagte Weselsky im MDR. «Man muss natürlich der anderen Seite auch etwas Zeit geben und Gelegenheit, sich zu korrigieren. Ich denke, dass das immer noch möglich ist.» Auch der Bund sei gefordert. «Hier werden Steuermillionen verbrannt für nichts», sagte Weselsky.

Gleichwohl seien die Beschäftigten weiter für Arbeitskampfmassnahmen bereit, wenn sich die Bahn nicht bewege. «Sie wissen, dass wir rechtzeitig ankündigen.» Weselsky betonte erneut das Anliegen der Gewerkschaft, in der Tarifrunde auch Verträge für weitere Gewerke aushandeln zu können, darunter für die Instandhaltungswerke und die Infrastruktur.

Die Bahn lehnt das bislang ab und verweist stets auf eine geringe Streikbeteiligung in diesen Gewerken. So hätten in der jüngsten Streikrunde 64 Stellwerker die Arbeit niedergelegt - von insgesamt etwa 48.000 Beschäftigten bei der zuständigen Bahn-Tochter DB Netz.

Aus Sicht der GDL liegt der Ball nun im Feld der Deutschen Bahn: «Die Frage, wie es nun weitergeht, muss das Management beantworten», hiess es am Dienstag.

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