Gedenken an Journalisten-Mord eine Woche vor Wahl in der Slowakei
Kurz vor den Wahlen in der Slowakei haben sich Tausende zu einer Mahnwache für den ermordeten Journalisten Jan Kuciak versammelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Jahren wurde der Journalist Jan Kuciak von einem Auftragsmörder erschossen.
- Überall auf der Welt versammelten sich Slowaken, um gegen Korruption zu demonstrieren
- In der Slowakei stehen Wahlen bevor.
Eine Woche vor der slowakischen Parlamentswahl sind mehrere Tausend Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen Korruption zu protestieren. Sie versammelten sich am Freitag, dem zweiten Todestag des ermordeten Journalisten Jan Kuciak, unter anderem in der Hauptstadt Bratislava. Man verfolge weiter aufmerksam alle Fälle von Filz, über die der Reporter berichtet habe. So die Organisatoren vom Netzwerk «Für eine anständige Slowakei».
Kuciak wurde von einem Auftragsmörder erschossen
Ein Auftragsmörder hatte Kuciak und dessen Verlobte Martina Kusnirova am 21. Februar 2018 in ihrem Haus im Westen der Slowakei erschossen. Der Ex-Soldat legte Anfang Januar überraschend ein Geständnis ab und wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Das Urteil gegen den mutmasslichen Auftraggeber steht noch aus. Es handelt sich um einen einflussreichen Geschäftsmann, über dessen dubiose Praktiken Kuciak geschrieben hatte.
In der Empörung über den weitverbreiteten Filz und Klüngel nach dem Doppelmord waren die regierenden Sozialdemokraten stark unter Druck geraten. Ministerpräsident Robert Fico trat zurück und übergab das Amt seinem Kollegen Peter Pellegrini. Ihre Smer-Partei kommt einer aktuellen Umfrage zufolge derzeit nur noch auf 16,9 Prozent. Sie werden dicht gefolgt von der konservativen Oppositionspartei Olano mit 15,5 Prozent und der rechtsradikalen LSNS mit 10,3 Prozent.