Eine neue Studie über das fragliche Unkrautgift Glyphosat zeigt in einer Untersuchung, dass knapp die Hälfte der getesteten Böden in Europa belastet ist. Durch Staub in der Luft kann mehr Glyphosat eingeatmet werden als gedacht.

Neue Studie

Durch starken Wind gelangt das Pflanzenschutzmittel Glyphosat an die Anwohner.
Durch starken Wind gelangt das Pflanzenschutzmittel Glyphosat an die Anwohner. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Unkrautgift Glyphosat kann leicht von Menschen und Tieren eingeatmet werden.
  • Forscher haben Böden in der EU getestet und beängstigende Werte gemessen.
  • Sie stellen bei 45 Prozent der Proben eine Belastung mit Glyphosat fest.
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Laut Herstellern von Glyphosat ist das Pflanzenschutzmittel völlig unbedenklich. Ihr Argument: es wird nur zu geringen Mengen über die Nahrung aufgenommen. Umweltschützer und Wissenschaftler hingegen sind alarmiert über mögliche Folgen für die Menschheit, wie Krebs und andere Krankheiten.

Forscher der niederländischen Landwirtschafts-Universität Wageningen haben nun herausgefunden, dass Menschen durch Staub in der Luft mit einer weiteren Glyphosat-Belastung konfrontiert sind. Das berichtet das «Handelsblatt». 300 Boden-Proben in zehn EU-Ländern wurden in der Studie untersucht. Fast bei der Hälfte der Proben wurde eine Belastung durch Glyphosat oder dessen Abbauprodukt nachgewiesen. Grenzwerte gibt es bis dahin nur für Wasser. Diese liegen bei 0,1 Mikrogramm pro Liter. In der Untersuchung wurden Werte von bis zu zwei Milligramm je Kilo Boden gemessen.

Agrarwissenschaftlerin Violette Geissen warnt: «Wenn Glyphosat in Gegenden mit starker Winderosion eingesetzt wird, können die Anwohner dem Wirkstoff direkt ausgesetzt sein. Da sich Glyphosat an Kleinstpartikel bindet, kann es leicht von Menschen und Tieren eingeatmet werden.»

In der EU ist der Unkrautvertilger noch für zwei Monate zugelassen. Laut Forschern darf die Genehmigung der EU für Glyphosat nicht verlängert werden.

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