Gefängnisinsassen versuchen sich als Foodblogger

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Deutschland,

Drei Insassen der JVA Heidering sind unzufrieden mit ihren Malzeiten. Nun teilen die Häftlinge ihre «Menüs» auf dem Twitterkanal «Gefängniscuisine».

Gefängniscuisine
«Rezeptideen? Achso, habe noch Margarine», kommentiert ein Insasse das Foto. - (@Gefngniscuisin1) _ Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Häftlinge der JVA Heidering möchten auf die Missstände beim Essen hinweisen.
  • Das tun sie, indem sie ihre «Menüs» auf ihrem Twitterkanal teilen.
  • Immer mit dabei: eine Prise Humor.

In der Justizvollzugsanstalt Heidering haben drei Insassen genug von der Gefängnisküche. Zu wenig nahrhaft, zu wenig Eisen, zu wenig Vitamine. Sie fordern eine ausgewogenere Ernährung.

«Wir möchten auf die Missstände beim Essen aufmerksam machen. Diese Ernährung deckt nicht den benötigten Bedarf», schreiben sie in einer Nachricht an die «Bild».

Ausserdem prangern sie die mangelnden Hygiene-Kontrollen an. Diese würden immer angekündigt. «Das hat zur Folge, dass unmittelbar vor der Inspektion sämtliche Gefangene der Gefängnisküche mit Reinigungsarbeiten beauftragt werden. Um zufriedenstellende Ergebnisse zu produzieren.»

Nun wollen die drei Häftlinge ihr Problem mit der Öffentlichkeit teilen. Seit Anfang August führen sie einen eigenen Twitteraccount. «Gefängniscuisine» hat bereits über 2000 Follower. Hier publizieren die Insassen ihre «Menüs» – gewürzt mit einer Prise Humor.

Die JVA Heidelberg hingegen erkennt keine Fehler in ihrem Essen: «Die Speisepläne werden gemäss den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erstellt und umgesetzt», sagt ein Sprecher.

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