Geht der Iffland-Ring nach Bruno Ganz Tod an eine Frau?
Traditionsgemäss wird der Iffland-Ring von Schauspieler zu Schauspieler vermacht. Ein Fachmagazin verlangt, dass der Ring auch an Frauen vergeben werden kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitte Februar ist der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz verstorben.
- Der Träger des Iffland-Rings wird heute beigesetzt.
- Bald soll verkündet werden, wem er den Ring vererbt hat.
Nachdem der Zürcher Schauspieler Bruno Ganz (†77) im Februar seinem Krebs-Leiden erlegen ist, rätselt die Theater-Welt um sein Vermächtnis. Er war Besitzer des sogenannten Iffland-Rings, der traditionsgemäss testamentarisch vererbt wird.
Das Fachmagazin «Theater heute» findet, die Vergabe sollte neu ausgerichtet werden. «Wir fänden es angemessen, allen historischen Regeln zum Trotz den Iffland-Ring für Frauen zu öffnen», schreibt es.
Die Redaktion hält Sophie Rois, Birgit Minichmayr, Constanze Becker, Lina Beckmann, Wiebke Puls und Orit Nahmias für würdige Kandidatinnen. Sie alle hätten dazu beigetragen, das Bild der zeitgenössischen Schauspielerin neu zu deuten.
Heute wird bekannt, wem der Iffland-Ring vermacht wurde
Ganz hatte in Wien einen Briefumschlag mit dem Namen des von ihm auserkorenen neuen Trägers hinterlegt. Das Kuvert soll nach der heutigen Beerdigung des Schauspielers bald geöffnet werden.
Für mögliche Nachfolger hält die «Süddeutsche Zeitung» unter anderen Jens Harzer, Martin Wuttke, Nicholas Ofczarek und Lars Eidinger.
Der Iffland-Ring geht auf den deutschen Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker August Wilhelm Iffland (†1814) zurück. Sein Ring wird jeweils an den «bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters» auf Lebenszeit vererbt. Wer das sein soll, bestimmt der aktuelle Träger.
Der Schauspieler, der in «Der Untergang» Adolf Hitler darstellte, war der erste Schweizer Träger des Rings gewesen.