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Geschäftszahlen bei Tui: Hoffen auf Rettung der Sommersaison

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Deutschland,

In Deutschland wird der Tourismus wieder etwas geöffnet, an vielen ausländischen Zielen bleibt die Unsicherheit für Urlauber im Sommer aber gross. Branchenprimus Tui, von der Corona-Krise hart getroffen, blickt jetzt auf entscheidende Monate.

Viele Beschäftigte musste Tui Deutschland schon in Kurzarbeit schicken, für viele gilt die Regelung bis in den September. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Viele Beschäftigte musste Tui Deutschland schon in Kurzarbeit schicken, für viele gilt die Regelung bis in den September. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Tui ist als weltgrösster Tourismuskonzern schwer von der Corona-Pandemie gebeutelt - das wichtige Sommergeschäft soll trotz vieler Einschränkungen aber zumindest in Teilen noch gerettet werden.

Heute stellt das Unternehmen in Hannover die Zahlen zum 1. Geschäftshalbjahr (bis Ende März) vor. Vorstandschef Fritz Joussen hatte bereits drastische Folgen der Krise angedeutet, Tui musste fast alle Aktivitäten bis zunächst Mitte Juni einstellen. Während der Fremdenverkehr etwa in Deutschland nun wieder vorsichtig geöffnet wird, sitzt die Branche in vielen anderen Ländern praktisch weiter auf dem Trockenen. Die kommenden Monate dürften entscheidend werden.

Joussen will einen «Statusbericht» zu den Corona-Folgen mit einem Ausblick auf die Entwicklung des Tourismus verbinden. Die Politik vermittelt, um Urlaubern noch Buchungen für die Sommerferien 2020 zu ermöglichen. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiss, lotet mit einigen EU-Staaten verschiedene Optionen aus - insgesamt setzt man jedoch auf eine gesamteuropäische Lösung.

Tui beschloss nach der vorläufigen Absage des nahezu gesamten Programms aus Pauschalreisen, Flügen und Kreuzfahrten für den Hotelbetrieb inzwischen einen Zehn-Punkte-Plan zur Wiederaufnahme. Dieser sieht zum Schutz vor Infektionen zum Beispiel vor, dass Kunden online einchecken können, Abstandsregeln greifen, die Kapazitäten von Restaurants und Teilnehmerzahlen von Sport- und Unterhaltungs-Events verringert oder Zimmer mit speziellen Mitteln gereinigt werden. «Die Massnahmen werden zusätzlich zu den gesetzlichen Vorschriften der jeweiligen Urlaubsländer eingeführt», betonte der Reiseanbieter.

Zahlreiche Beschäftigte musste Tui Deutschland schon in Kurzarbeit schicken, für viele gilt die Regelung bis in den September. Um die Einnahmeeinbussen abzufedern und Liquidität zu sichern, bekommen die Hannoveraner über die staatliche Förderbank KfW zur Überbrückung der Krise einen Kredit von 1,8 Milliarden Euro. Dieser stockt eine schon bestehende Kreditlinie im Wert von 1,75 Milliarden Euro auf.

Die grossen Veranstalter machen ihr Geschäft vor allem mit Pauschalreisen für klassische Urlaubsziele rund um das Mittelmeer. Allerdings haben sie zuletzt auch ihre Aktivitäten auf dem Heimatmarkt ausgeweitet. «Wir können relativ schnell in wenigen Tagen Vorlauf Hotels und Ferienclubs startklar machen», hiess es bei Tui.

Urlaub in Deutschland dürfte bald wieder etwas leichter möglich sein. Für Ferienwohnungen oder Campingplätze gibt es bereits Lockerungen, bis Ende Mai könnten in einigen Regionen Hotels hinzukommen. Ganz ohne Einschränkungen wie deutlich geringere Gästezahlen in Lokalen dürfte der Betrieb in diesem Jahr aber eher unrealistisch sein.

Die Kreuzfahrttochter Tui Cruises hatte zuletzt mit einer besonders schwierigen Lage zu kämpfen. Auf der «Mein Schiff 3» versammelte sie rund 2900 eigene Beschäftigte sowie Kollegen weiterer Dienstleister, die in der Corona-Krise nicht an Land gehen durften. Dann gab es einige Infektionsfälle an Bord, der Dampfer sass in Cuxhaven fest, die gesamte Besatzung wurde getestet. Erst mit etlichen Tagen Verspätung konnten erste Crew-Mitglieder in ihre Heimatländer geflogen werden.

Tui versucht, die Kunden schon auf die Hauptsaison 2021 einzustimmen. Der Flugplan für Mitte kommenden Jahres wurde freigeschaltet. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember 2019 war der saisontypische Verlust unterm Strich um 8 Prozent auf 129 Millionen Euro gesunken.

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