Gestohlener Picasso wohl in Rumänien gefunden
2012 wurde das Picasso-Werk «Tête d'Arlequin» entwendet. Nun soll es in Rumänien aufgetaucht sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit wird überprüft, ob es sich bei einem Fund um ein gestohlenes Picasso-Werk handelt.
- Ein ehemaliger Kurator geht lediglich von einer Kopie aus.
Ein 2012 aus der Rotterdamer Kunsthalle gestohlenes Bild von Pablo Picasso ist möglicherweise in Rumänien gefunden worden. Die für organisiertes Verbrechen zuständige Spezialeinheit der rumänischen Staatsanwaltschaft, DIICOT, bestätigte heute Sonntag, dass sie Ermittlungen eingeleitet habe. Am Samstag sei ein Bild gefunden worden. Ob es tatsächlich das gestohlene Werk von Picasso «Tête d'Arlequin» (1971) sei, stehe noch nicht fest und werde geprüft.
Das Museum in Rotterdam (NLD) äusserte sich noch nicht zu dem Fund. Ein ehemaliger Kurator der Sammlung, zu dem der Picasso gehörte, bezweifelte im niederländischen Fernsehen die Echtheit des Gemäldes. Auf der Grundlage von Fotos sagte er, dass es nur eine Kopie sei.
Die aus Rumänien stammende Schriftstellerin Mira Feticu hatte das Bild nach eigenen Angaben gefunden, nachdem sie einen anonymen Hinweis bekommen hatte. Feticu lebt in den Niederlanden und hat ein Buch über den spektakulären Kunstraub geschrieben. Sie hatte gegenüber Medien erklärt, dass das Bild in Rumänien unter einem Stein in der ostrumänischen Region Tulcea vergraben gewesen sei. Sie habe es der niederländischen Botschaft in Bukarest übergeben. Diese habe die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, bestätigte ein Sprecher des Aussenministeriums in Den Haag.
Der Picasso war mit sechs anderen Gemälden 2012 aus der Rotterdamer Kunsthalle gestohlen worden. Die rumänischen Täter waren einige Monate später in Rumänien festgenommen worden. Von den Bildern – darunter auch Werke von Henri Matisse und Claude Monet – fehlt jede Spur. Ein Teil von ihnen soll verbrannt worden sein, hiess es beim Prozess 2014.