Greenpeace Chefin sieht Deutschland bei Klimaschutz als zentral

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Deutschland,

Deutschland ist das «wichtigste Land für den Klimaschutz», schenkt man Jennifer Morgan Glauben. Sie nahm an den Demonstrationen gegen die Klimapolitik teil.

Der mit Gas gespeiste Schriftzug «CO2» brennt nahe dem Kohlekraftwerk Staudinger während einer Aktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace.
Der mit Gas gespeiste Schriftzug «CO2» brennt nahe dem Kohlekraftwerk Staudinger während einer Aktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Greenpeace-Chefin verweist auf die wichtige Rolle Deutschlands im Klimaschutz.
  • Im Land selbst gäbe es aber noch genügend Verbesserungspotential.

Die Leiterin von Greenpeace International, Jennifer Morgan, sieht Deutschland beim Klimaschutz in einer besonderen Verantwortung. «Ich finde, im Moment ist Deutschland fast das wichtigste Land für den Klimaschutz», sagte Morgan der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die Debatten über den Kohleausstieg. Sie nahm vor der UN-Klimakonferenz in Kattowitz am Samstagmittag an der Demonstration «Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt!» in Berlin teil.

«Es geht darum, dass Deutschland bis 2030 den Kohleausstieg schaffen muss», forderte Morgan mit Blick auf die Beratungen der deutschen Kohlekommission, deren Ergebnisse eigentlich schon vorliegen sollten, nun aber auf 2019 verschoben wurden. «Was da im Hightechland Deutschland passiert, wie schnell die klimaschädliche Verbrennung von Kohle durch Solarenergie und Windkraft abgelöst wird, ist sehr wichtig, auch für andere Länder.»

Zahlreiche Teilnehmer einer Demonstration von Umweltschützern mit dem Motto «Kohle Stoppen – Klimaschutz jetzt» haben sich am Kanzleramt versammelt.
Zahlreiche Teilnehmer einer Demonstration von Umweltschützern mit dem Motto «Kohle Stoppen – Klimaschutz jetzt» haben sich am Kanzleramt versammelt. - dpa

Zur aktuellen Klimapolitik in Deutschland äusserte sich die Greenpeace-Chefin allerdings kritisch, insbesondere zur Aufgabe des nationalen Klimaziels, bis 2020 die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu senken. «Ich finde, dass Deutschland sein Emissionsziel für 2020 noch erreichen muss, es ist noch möglich», drängte Morgan. Da seien sich die Wissenschaftler einig. Sie verwies etwa auf Analysen des renommierten Fraunhofer Instituts.

Verfehlte Ziele wären «fatal»

Werde das Ziel für 2020 verfehlt, wäre dies «fatal für die EU» und «das falsche Beispiel für die Welt», mahnte Morgan. «Nach dem Einstieg in die Energiewende hat die Welt von Deutschland mehr erwartet, mehr saubere Energie statt gleichzeitig Kohlekraftwerke immer weiter laufen zu lassen.» Richtig sei es aber, den Kohleausstieg bis 2030 «mit einem gerechten Strukturwandel für die Arbeiter in der Kohleindustrie» zu verbinden. Zudem seien Fortschritte beim Klimaschutz auch im Verkehrssektor erforderlich.

Mit Blick auf die UN-Konferenz in Kattowitz, die am Sonntag mit ersten Beratungen beginnt, sagte Morgan, am wichtigsten sei aus ihrer Sicht, dass dort «jedes Land einen Prozess beginnt, seine Ambitionen für den Klimaschutz zu erhöhen». Dies bedeute, die klimaschädlichen Emissionen aus den alten Energieträgern Kohle, Öl und Gas deutlich zu senken und das dann auch verbindlich im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens festzuschreiben.

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