Greta Thunberg nennt EU-Klimagesetz eine «Kapitulation»
Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat mit diversen anderen Aktivisten einen offenen Brief an die EU-Kommission geschrieben. Darin hagelt es Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg und andere Aktivisten haben Frust über das Klimagesetz der EU geäussert.
- In einem offenen Brief bezeichnen die Aktivisten das Gesetz als eine «Kapitulation».
- Bis 2050 zu planen reiche nicht. Es müsse jetzt sofort gehandelt werden.
Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat das geplante EU-Klimagesetz als «Kapitulation» vor der Herausforderung der globalen Erwärmung kritisiert. Die mit dem Gesetz geplante Festlegung auf ein «klimaneutrales» Europa bis 2050 sei eine Scheinlösung. Dies schrieb Thunberg gemeinsam mit anderen Aktivisten in einem offenen Brief an die EU-Kommission. Tatsächlich nötig sei sofortiges Handeln.
Die Kommission will den Gesetzentwurf am Mittwoch präsentieren und hat Thunberg zur Sitzung der Kommissare eingeladen. Anschliessend will die 17-Jährige auch mit Abgeordneten des Umweltausschusses im Europaparlament diskutieren. Doch schon vorab las sie den EU-Politikern in drastischen Worten die Leviten.
Ein Klimagesetz, das nicht auf Wissenschaft und einen weltweiten Interessenausgleich zwischen Arm und Reich basiere, schade mehr als es nütze. So steht es in dem offenen Brief.
Zielmarke 2050 bedeute aufzugeben
Für einen Stopp der Klimaerwärmung bei 1,5 Grad weltweit dürfen höchstens noch 340 Gigatonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen. Das sogenannte globale CO2-Budget. Gehe es weiter wie bisher, reiche dies nur noch für acht Jahre. Drastische Gegenmassnahmen müssten sofort beginnen.
Das CO2-Budget werde völlig ignoriert, heisst es weiter, und «das muss sich in dieser Minute ändern.» Sich auf die Zielmarke 2050 zu konzentrieren, bedeute aufzugeben. «Wir brauchen nicht nur Ziele für 2030 oder 2050. Wir brauchen sie vor allem für 2020 und jeden Monat und jedes Jahr, das nun folgt,» schrieb Thunberg.
