Griechenland: Dutzende Tote bei Zugunglück

In Griechenland trug sich in der Nacht auf Mittwoch eine Eisenbahntragödie zu. Es gibt mindestens 36 Tote.

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Rauch steigt auf, während Feuerwehrleute und Rettungskräfte nach dem Zusammenstoss zweier Züge nahe Larissa im Einsatz sind. - Vaggelis Kousioras/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Mittelgriechenland sind ein Güterzug und ein Personenzug zusammengeprallt.
  • Bei der Tragödie sind mindestens 36 Menschen gestorben, 85 wurden verletzt.
  • Die Suche nach Überlebenden läuft noch, an Bord des Personenzuges waren 350 Menschen.

Mindestens 36 Menschen sind bei einem Zugunglück in Griechenland in der Nacht auf Mittwoch, gemäss Feuerwehr-Angaben, ums Leben gekommen. 85 weitere Menschen wurden verletzt. Der Unfall ereignete sich nahe der Stadt Larissa. Im Staatsfernsehen meinte ein Sprecher der Feuerwehr: «Die Such- und Rettungsaktion dauert an.»

Menschen schrien und weinten

Die Rettungskräfte versuchten mit Kränen und anderen schweren Geräten die entgleisten Waggons zu heben, um nach Verschütteten zu suchen. Das berichteten Reporter vor Ort.

«Ich dachte, ich würde sterben», sagte ein Passagier der Tageszeitung «Kathimerini». Der junge Mann sass nach eigenen Angaben in einem der hinteren Waggons. Er habe am Boden Schutz gesucht, Menschen hätten geschrien und geweint. Andere Passagiere berichteten, sie hätten die Fenster eingedrückt und sich im Dunkeln aus dem halb umgekippten Waggon retten können.

«So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen». Das sagte ein Angehöriger der Rettungskräfte, der völlig erschöpft aus einem zerstörten Waggon kam. «Es ist so tragisch.»

Ein anderer Zuginsasse zeigte sich völlig geschockt: «Ich bin nicht verletzt, aber ich habe Blutflecken von anderen Menschen, die neben mir verletzt wurden.»

Unfallhergang noch nicht bekannt

Über die Umstände des Unglücks lagen keine Einzelheiten aus offiziellen Quellen vor. Ein Personenzug stiess nach ersten Angaben von Eisenbahnern frontal mit einem aus der Gegenrichtung kommenden Güterzug zusammen.

Das griechische Fernsehen zeigte Videos von der Unglücksstelle bei Tempi in Mittelgriechenland. Feuerwehrleute und Rettungskräfte versuchten in den Trümmern, Überlebende zu finden. «Die meisten Verletzten haben Kopfverletzungen, gebrochene Becken, Arme und Beine. Es gibt leider zahlreiche Menschen, die noch in den Trümmern sind», sagte ein Mitglied eines Rettungsteams Reportern vor Ort.

Ein Überlebender sagte, im Personenzug sei nach dem Zusammenstoss Feuer ausgebrochen. «Es herrschte Chaos und ein Höllenlärm», fügte er im Staatsfernsehen hinzu.

«Wir haben mit unseren Koffern die Fensterscheiben eingedrückt und sind in der Dunkelheit tastend aus unserem Waggon rausgegangen». Das sagte ein junger Mann. Der Zug war in Athen gestartet und fuhr in die griechische Hafenstadt Thessaloniki, sagten andere Überlebende, im Fernsehen.

Strecke war modernisiert worden

Inzwischen wird nach den Ursachen gesucht. Der für die Strecke des Unglücks zuständige Eisenbahnchef sei festgenommen worden, berichtete das Staatsfernsehen. Die Strecke, die Athen mit der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki verbindet, war in den vergangenen Jahren modernisiert worden. Die griechische Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.

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