Griechenland fordert erneut Rückgabe antiker Parthenon-Friesteile
Griechenland hat das British Museum in London erneut zur Rückgabe der Parthenon-Friesteile aufgefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien verweigert Herausgabe seit Jahrzehnten .
Anlässlich der Wiedereröffnung der archäologischen Stätten nach zweimonatiger Schliessung wegen der Corona-Pandemie verlangte Kulturministerin Lina Mendoni am Samstag die «endgültige Rückkehr» der Marmorreliefs «in ihre Heimat». Die Friesteile seien «Raubgut», erklärte sie und fügte hinzu, Griechenland werde den Anspruch des British Museum auf die Friese niemals anerkennen.
Griechenland fordert seit drei Jahrzehnten die Rückgabe der auch als Elgin Marbles bekannten Friesteile, die einst die Akropolis in Athen schmückten. Der britische Diplomat Lord Elgin hatte die Reliefteile im Jahr 1803 mit Billigung des Osmanischen Reichs, zu dem Griechenland damals gehörte, von der Tempelanlage fortbringen lassen.
Athen betrachtet dies als Diebstahl und hat auch eine Klage gegen Grossbritannien erwogen. In jüngerer Zeit schlug die Regierung einen diplomatischeren Weg ein und bat die UN-Kulturorganisation Unesco um Vermittlung in dem Streit - ein Angebot, das das British Museum ablehnt.
Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit Griechenlands im nächsten Jahr offiziell um die Friesteile als Leihgabe gebeten. Das British Museum will die Anfrage nach eigenen Angaben prüfen.