Griechenland: Tsipras wirbt für Schuldenerleichterungen
Das Wichtigste in Kürze
- Vor drei Jahren spielte Regierungschef Tsipras mit einem Euro-Austritt seines Landes.
- Jetzt will Griechenland die Rettungsprogramme der Euro-Partner verlassen.
- Im Gegenzug erwartet der Premier aber Zugeständnisse der Geldgeber.
«Wir gehen davon aus, dass die Punkte aus dem Abkommen mit den Euro-Partnern vom vergangenen Jahr umgesetzt werden», sagte der griechische Regierungschef Alexis Tsipras der «Welt am Sonntag». «Dazu gehören Schuldenerleichterungen, damit wir stabiler auf eigenen Beinen stehen können und einen permanenten Zugang zu den Märkten finden.»
Die Eurogruppe will am kommenden Donnerstag darüber beraten, ob Griechenland nach Auslaufen des dritten Hilfsprogramms weitere Hilfen gewährt werden. So könnten Kreditlaufzeiten nochmals verlängert werden. Das seit 2015 laufende dritte Hilfsprogramm von bis zu 86 Milliarden Euro endet im August. Athen hofft, sich von diesem Zeitpunkt an wieder allein finanzieren zu können.
Die Schuldenlast des Landes beläuft sich aktuell auf etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung. Griechenland wird seit acht Jahren mit Milliardenhilfen vor allem der Europartner gestützt. Im Gegenzug hat sich Athen zu Reformen und umfangreichen Sparmassnahmen verpflichtet.