Grossbrand in Raffinerie im Libanon nach wenigen Stunden gelöscht
Bei einem Grossbrand in einer Raffinerie im Südlibanon sind nach Regierungsangaben rund 250.000 Liter Treibstoff vernichtet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Riesige Rauchwolken über Sahrani-Werk im Süden des Landes.
Das Feuer sei am Montagmorgen im rund 50 Kilometer südlich von Beirut gelegenen Sahrani-Werk in einem Tank der libanesischen Armee ausgebrochen, teilte Energieminister Walid Fajad nach einem Besuch vor Ort mit.
Nach Angaben eines Fotografen der Nachrichtenagentur AFP konnte die Feuerwehr die Flammen nach vier Stunden unter Kontrolle bringen, bevor sie andere Tanks erfassten. Verletzt wurde den Behörden zufolge niemand.
Laut dem Direktor des Sahrani-Werks, Sijad al-Sein, brach das Feuer aus, während Mitarbeiter den Tank entleerten, weil dessen Dach absenkte. Hätten die Flammen auf andere Tanks übergegriffen, wäre es möglicherweise zu einer «Katastrophe» gekommen, sagte er. Wie es zu dem Brand kommen konnte, sollen laut Minister Fajad nun Ermittlungen klären.
Der AFP-Fotograf berichtete von riesigen schwarzen Rauchwolken, die über dem Sahrani-Werk emporstiegen. Ein Arbeiter auf einer nahe gelegenen Plantage sagte AFP, er habe vor dem Ausbruch des Feuers einen lauten Knall gehört. Soldaten riegelten die Umgebung der Raffinerie ab. Auch die Autobahn, die Beirut mit dem Süden des Landes verbindet, wurde teilweise gesperrt.
Das Sahrani-Werk umfasst auch ein Stromkraftwerk. Es liefert rund 15 Prozent des Ölbedarfs des Landes.
Der Libanon wird derzeit von einer der schwersten Wirtschaftskrisen weltweit seit 1850 heimgesucht. Das Land kämpft unter anderem mit Benzin- und Medikamenten-Engpässen. Das libanesische Pfund hat im Vergleich zum Dollar seit Herbst 2019 mehr als 90 Prozent an Wert verloren.
Am Samstag hatten die Kraftwerke Sahrani sowie Deir Ammar den Betrieb eingestellt, weil ihre Ölvorräte erschöpft waren. In der Folge kam es zu einem landesweiten Stromausfall. Seit Sonntag ist die Stromversorgung in begrenztem Umfang wiederhergestellt.