Grosse Schäden in Ostdeutschland nach schweren Gewittern
Nach den Unwettern in den östlichen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen steht Deutschland weiter turbulentes Wetter bevor.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis Donnerstag drohen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) regional unwetterartige Gewitter.
- Der öffentliche Nahverkehr in Erfurt kam fast vollständig zum Erliegen.
- Eine Autofahrerin im sächsischen Plauen wurde durch einen stürzenden Baum schwer verletzt.
Bei den schweren Gewittern am Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch wurden mehrere Menschen verletzt, Bäume entwurzelt und Strassen überflutet.
Schwere Schäden in einem beispiellosen Ausmass hat das Unwetter in der Kleinstadt Brandenburg an der Havel rund 80 Kilometer westlich von Berlin hinterlassen. Bei Starkregen und Hagel am Dienstagabend fielen unzählige Bäume um. «Das habe ich wirklich noch nie erlebt in dieser Dimension», sagte Oberbürgermeister Steffen Scheller der dpa am Mittwoch. Die heftigen Böen erreichten eine Geschwindigkeit bis zu 148 Kilometern je Stunde, wie ein DWD-Sprecher in Potsdam sagte. «Das ist also satte Orkanstärke.»
«Schneise der Verwüstung» in Erfurt
Auch in Sachsen und Thüringen wurden bei den lokalen Unwettern mit Windböen, Hagel und Starkregen Bäume entwurzelt und Strassen überflutet. Wasser lief in Keller und Tiefgaragen. Eine 38 Jahre alte Autofahrerin wurde im sächsischen Plauen schwer verletzt, als ein Baum auf ihren fahrenden Wagen fiel, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
In Erfurt hat das Unwetter nach Worten von Oberbürgermeister Andreas Bausewein eine «Schneise der Verwüstung» durch die Stadt gezogen. Ein ähnliches Wetterereignis habe er dort bisher noch nicht erlebt, sagte er am Mittwoch im Erfurter Rathaus bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz.
Unwetterwarnungen bleiben bestehen
Herabfallende Äste hatten Strassen, Schienen und Oberleitungen in der thüringischen Landeshauptstadt beschädigt. Der öffentliche Nahverkehr kam dort zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Auch in Weimar und Gotha richtete das Unwetter Schäden an und führte zu Dutzenden Feuerwehreinsätzen.
Am Donnerstag wird es in ganz Deutschland zunächst schwülwarm bei Höchstwerten zwischen 21 und 25 Grad im Norden und 25 bis 31 Grad im Rest des Landes. Der Wetterdienst warnte für mehrere Landesteile vor starken Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Sehr heiss und vielerorts sonnig wird der Freitag. «Teils starke Gewitter mit lokaler Unwettergefahr» kündigte der DWD dann wieder für Samstag vor allem für den Norden und für Teile der Mitte Deutschlands an.