Grosses Aufräumen nach Sturmflut mit Millionen-Schäden

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Deutschland,

Die Ostseeküste ist bei der schweren Sturmflut mit einem Schrecken davongekommen. Doch die schwere Arbeit beginnt teils erst.

Bei Arnis sind wegen der Sturmflut Deiche gebrochen.
Bei Arnis sind wegen der Sturmflut Deiche gebrochen. - Benjamin Nolte/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen an der Ostseeküste haben begonnen.
  • Bei den Schadenkosten handelt es sich um dreistellige Millionenbeträge.

Das Wasser ist wieder zurückgegangen, die meisten Strassen sind wieder frei – nun beginnt an der Küste das grosse Aufräumen. Nach der schweren Sturmflut mit Rekordwerten haben die Einsatzkräfte noch viel Arbeit vor sich. Die Aufräumarbeiten, Reparaturen und Wiederaufbauarbeiten würden wohl noch längere Zeit in Anspruch nehmen, hatte der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein erklärt.

Waren Sie auch schon einmal von Überflutungen geschädigt?

Die Schäden, die Sturm und Hochwasser angerichtet haben, liessen sich am Wochenende noch nicht genau beziffern. Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium ging von Schäden in dreistelliger Millionenhöhe aus. Direkt nach dem Abflauen der Flut begannen am Samstag in den betroffenen Städten und Gemeinden von Flensburg bis Lübeck und Rügen die Aufräumarbeiten.

Flensburg erlebte ein Jahrhundert-Hochwasser

Zahlreiche Menschen hatten wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen müssen, allein in Schleswig-Holstein waren es nach Angaben der Feuerwehr 2000. Eine Frau auf Fehmarn starb am Freitag im Sturm. Mecklenburg-Vorpommern kam mit geringeren Wasserständen und weniger Schäden davon. Allerdings wurde in Wieck am Darss ein Schutzwall an zwei Stellen auf 30 Metern Länge beschädigt. Am frühen Samstagabend teilte eine Sprecherin des Landkreises Vorpommern-Rügen jedoch mit, dass der Wasserstand im Bodden langsam zurückgehe.

Ein Jahrhundert-Hochwasser hatte Flensburg erlebt, wo der Pegelstand nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in der Nacht 2,27 Meter über dem Normalwert erreichte. Teile des Hafengebiets waren überflutet. Ein ähnlich hoher Wert war in Flensburg zuletzt 1904 mit 2,23 Meter gemessen worden. Aus Sicherheitsgründen schalteten die Stadtwerke den Strom in den betroffenen Bereichen am Hafen ab.

Schaden Müll Ostseeküste
Die Schadenskosten aufgrund der Sturmflut an der Ostseeküste werden im dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. - keystone

In Ostholstein wurden mehrere Strandwälle von den Fluten durchbrochen und Deiche beschädigt. Bei Maasholm und Arnis an der Schlei sowie südlich des Olpenitzer Hafens brachen Deiche, auch in Damp konnte ein Deich nicht gehalten werden. In Schleswig wurde der Hafen überflutet, der Strom wurde abgestellt. In einigen Häfen gingen Sportboote unter.

«Hochlage» ist laut Einsatzkräften überstanden

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther dankte den mehr als 2000 Einsatzkräften. «Wir sind wirklich allen extrem dankbar, die in diesen Stunden geholfen haben», sagte der CDU-Politiker. «Schleswig-Holstein hat zusammengestanden angesichts dieser schrecklichen Flutkatastrophe.»

Stormflut Schleswig-Holstein
Die Sturmflut in Schleswig-Holstein hat für schwere Schäden gesorgt. Wie gross die Schäden sind, kann erst nach Ablaufen des Wassers klargestellt werden. - keystone

Günther verschaffte sich unter anderem in seiner Heimatstadt Eckernförde einen Überblick über die Schäden. In der Nacht zum Sonntag blieb es in den von der Sturmflut betroffenen Gebieten nach Auskunft der Rettungsleitstellen ruhig. Die «Hochlage» sei überstanden, sagte ein Sprecher der Leitstelle Vorpommern-Rügen am Sonntagmorgen.

Kommentare

User #4131 (nicht angemeldet)

Wir hätten, wenn wir solche Überschwemmungsgebiete oder Erdbebenkatastrophen anschauen in Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz in der Tat genug zu tun, in unseren näheren Gegenden uns gegenseitig zu helfen. Die „Hilfe“, die wir ins ferne Ausland tragen, verwandelte sich nämlich über kurz oder lang jedesmal in eine irritierende Negativgeschichte, bei der man sich fragt, ob es nicht besser gewesen wäre, sich weder für eine Seite noch für die andere Seite zu engagieren und ob das Einmischen (zB. in der Ukraine oder bei Israel) nicht den Krieg erst in Gang setzte …

User #5845 (nicht angemeldet)

@1677, die Regierung hat nicht einmal die Versprechen der letzten Schäden erfüllt.

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