Inferno in Nordsee: Brennender Auto-Frachter droht zu kentern
Auf einem Frachter mit rund 3000 Autos vor der niederländischen Küste ist ein Brand ausgebrochen. Es gibt mindestens ein Todesopfer. Das Schiff droht zu kippen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf einem Frachter vor der niederländischen Küste ist ein Grossfeuer ausgebrochen.
- Ein Mensch kam ums Leben, 22 weitere Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.
- Rettungskräfte kämpfen gegen das Feuer und versuchen zugleich, ein Sinken zu verhindern.
- Das Feuer soll bei einem E-Auto ausgebrochen sein.
Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland ist Feuer auf einem Frachtschiff mit rund 3000 Autos ausgebrochen. Ein Mensch sei ums Leben gekommen, teilte die Küstenwache am Mittwoch mit.
Die übrigen 22 Mitglieder der Besatzung konnten gerettet werden, 16 seien verletzt worden. Sieben Besatzungsmitglieder seien von Bord gesprungen – 30 Meter in die Tiefe. Der grösste Teil war nach Angaben der Küstenwache mit Helikoptern von Bord geholt worden.
Nach ersten Erkenntnissen der Küstenwache soll das Feuer in der Nacht in einem elektrischen Auto entstanden sein. An Bord des Schiffes sind 2857 Autos, davon 25 Elektroautos.
Doch die Eindämmung des Feuers verläuft mühsam. Die Küstenwache rechnet sogar damit, dass es noch Tage brennen könnte.
Rettungskräfte sind im Einsatz, um das Feuer zu löschen und ein Sinken des Schiffes zu verhindern. Denn dieses könnte nach Befürchtungen von Umweltorganisationen grosse Umweltschäden zur Folge haben.
Het schip staat nog in brand. Het bergingsvaartuig Hunter heeft een noodverbinding met het schip en houdt het schip zo gecontroleerd op een positie. Meerdere partijen werken aan een plan van aanpak om de schade zoveel mogelijk te beperken. pic.twitter.com/EYFTJJaHVo
— Kustwacht Nederland (@Kustwacht_nl) July 26, 2023
«Das könnte eine Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer bedeuten». Dies sagte ein Sprecher der Stiftung De Noordzee. Die Sorge ist, dass Treibstoff und die Ladung ins Meer und auf den Meeresboden gelangen könnten.
«Wir tun alles, um das zu verhindern», sagte ein Sprecher der Wasserbehörde dem Radiosender NOS. Aber die Rettungskräfte bereiteten sich «auf alle Szenarien» vor.
Inzwischen ist es der Küstenwache zufolge gelungen, den Frachter mit einem Kabel an einem Schlepper festzumachen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass er abtreibt und die wichtige Route von und nach Deutschland blockiert. Die Lage sei aber zu instabil, um das Schiff so abzuschleppen.
Doch: Schaulustige Flugzeuge behindern die Rettung, wie die Küstenwache twittert. Sie fordert alle Piloten auf, das Frachtschiff nicht anzufliegen.
Das Schiff die «Fremantle Highway» war unterwegs aus Bremerhaven nach Port Said in Ägypten.