Halbe Million Tonnen Getreide aus Ukraine ausgefahren
Mehr als eine halbe Million Tonnen Getreide sind den Vereinten Nationen zufolge seit Anfang August aus der Ukraine über das Schwarze Meer ausgefahren worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit der Öffnung des Seeweges der Ukraine sind seit Ende Juli 36 Fahrten genehmigt worden.
- 27 der Frachter wurden vertragsgemäss von der Türkei durchsucht.
- Am Dienstag fuhr das erste Schiff mit Weizen an Bord Richtung Afrika.
Nach der Einigung zwischen der Ukraine, Russland, der Türkei und den UN zur Öffnung des Seeweges Ende Juli seien 36 Durchfahrten genehmigt worden. Das teilten die UN am Dienstag mit. 21 Schiffe verliessen die Ukraine Richtung Bosporus, 15 fuhren durch die Meerenge in Richtung des Kriegslandes. 27 Frachter seien vertragsgemäss in der Türkei durchsucht worden.
Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern. Über ein Viertel aller Schiffsladungen seien bislang für den Vertragspartner Türkei bestimmt gewesen, 22 Prozent für den Iran sowie Südkorea, acht Prozent für China und sechs für Irland. Am Dienstag legte jedoch auch ein erster Frachter im Auftrag der Vereinten Nationen in Richtung des ostafrikanischen Landes Dschibuti ab.
Die Ladung von 23'000 Tonnen Weizen der «Brave Commander» ist im Rahmen des Welternährungsprogramms der UN (WFP) für Äthiopien bestimmt. Insgesamt seien bislang etwas mehr als 560'000 Tonnen Getreideerzeugnisse ausgefahren worden. Davon vor allem Mais mit über 450 '000 Tonnen, mehr als 50'000 Tonnen Sonnenblumenmehl und 41'000 Tonnen Weizen.
Ukraine darf nach Verhandlungen Getreide ausführen
Die UN und die Türkei hatten Ende Juli Vereinbarungen vermittelt. So darf die Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges wieder Getreide über ihre Schwarzmeerhäfen ausführen. Die UN befürchtet Lebensmittelknappheit und Hunger in armen Teilen der Welt, wenn die Ukraine als ein wichtiger Getreidelieferant ausfällt.
Die meisten Schiffe steuerten bislang keine Länder an, in denen Hungersnöte drohen. Das erklären die Vereinten Nationen damit, dass es sich um kommerzielle Schiffe handle, die geltenden Verträgen folgten. Trotzdem aber seien die Preise auf dem Weltmarkt seit dem Abkommen gefallen, was allen Ländern helfe.