Hamburger Demo gegen rechts wegen Massenandrangs abgebrochen
Eine Demonstration gegen rechts und die AfD in Hamburg ist wegen des grossen Menschenandrangs abgebrochen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Hamburg sollte eine Demonstration gegen rechts und die AfD stattfinden.
- Diese musste aufgrund des Menschenandrangs abgebrochen werden.
«Wir müssen die Kundgebung vorzeitig beenden.» Das sagte Kazim Abaci vom Verein Unternehmer ohne Grenzen. Er hatte die Demonstration unter dem Motto «Hamburg steht auf – Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke» mitorganisiert. Er machte am Freitag Sicherheitsbedenken geltend.
Es seien bereits Menschen in der Menge kollabiert, die Feuerwehr komme nicht mehr durch. Nachdem Abaci zunächst von 130'000 Teilnehmern am Jungfernstieg gesprochen hatte, korrigierten die Veranstalter die Zahl später auf 80'000. Die Polizei nannte 50'000 Demonstranten.
Am Wochenende sind Demonstrationen gegen rechts in ganz Deutschland geplant. Zehntausende Teilnehmer werden erwartet. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte am Freitagabend: «Die Botschaft an die AfD und ihre rechten Netzwerke ist: Wir sind die Mehrheit, und wir sind stark, weil wir geschlossen sind. Und weil wir entschlossen sind, unser Land und unsere Demokratie nach 1945 nicht ein zweites Mal zerstören zu lassen.»
Zehntausende gegen rechts auf den Strassen
Auch in den vergangenen Tagen waren in mehreren Städten schon Zehntausende gegen rechts auf die Strasse gegangen. Die Demonstrationen formierten sich nach einem Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen Rechtsradikaler am 25. November in Potsdam. Daran hatten mehrere AfD-Politiker teilgenommen sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion.
Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll.