Haus von Tomasi di Lampedusa auf Sizilien wird zum Museum
Das Haus von dem «Der Leopard»-Autor Giuseppe Tomasi di Lampedusa wurde in ein Museum umgewandelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Jahre nach dem Tod von Tomasi Di Lampedusa wird sein Haus zu einem Museum.
- Unter anderem gibt es dort das Manuskript «Der Leopard» des Bestseller-Autors zu sehen.
Das Haus in Palermo, in dem der Bestseller-Autor Giuseppe Tomasi di Lampedusa (1896-1957) lebte, ist zum Museum geworden. Zu sehen sind darin unter anderem das Manuskript des Romans «Der Leopard», sowie die grosse Bibliothek des Schriftstellers. In einem Teil des Gebäudes leben immer noch die Erben des Autors, so die Tageszeitung «La Stampa» von Montag.
Laut dem Adoptivsohn des Autors, Gioacchino Lanza Tomasi, ist die Umwandlung des Hauses in ein Museum ein «angemessener Tribut». Es ehrt einen grossen Schriftsteller, der der Welt ein Meisterwerk hinterlassen hat.
«Il Gattopardo» kam 1958 heraus und erreichte in Italien in kurzer Zeit eine hohe Auflage. Das Werk erhielt den hoch angesehenen Literaturpreis Strega und wurde dann ein Welterfolg in zahlreichen Sprachen. Noch populärer machte der Regisseur Luchino Visconti das Werk 1963 durch seine Verfilmung mit Burt Lancaster.
Giuseppe Tomasi, Herzog von Palma und Fürst von Lampedusa, war ein Aussenseiter des Literaturbetriebs. Aber der ausserordentliche Zuspruch für sein einziges umfangreicheres Erzählwerk war weder zufällig noch grundlos.
Sein einziges Werk
Das Interesse des hochgebildeten Landadligen an der Literatur war jahrzehntelang nur das eines begeisterten Lesers. Er lebte zurückgezogen auf seinen Gütern, widmete sich der Vermögensverwaltung und seiner Liebhaberei, dem geschmackvollen Einbinden von Büchern. Vor allem aber las er Literatur, neben Shakespeare, Cervantes und Goethe die bedeutenden Erzähler des 19. Jahrhunderts - von Dickens über die grossen Franzosen bis zu Tolstoi.
1954 schrieb Tomasi di Lampedusa in wenigen Monaten, meist in einem Café mitten in Palermo, seinen einzigen Roman. Die Geschichte vom Niedergang eines sizilianischen Adelsgeschlechts. Das Werk wurde mit Thomas Manns «Buddenbrooks» verglichen: In beiden Romanen geht es doch um den gesellschaftlichen Abstieg einer angesehenen Familie. Vergleichbar ist auch die hohe sprachliche Meisterschaft, die beide Werke auszeichnet.