Trauernde verärgert: Touris schiessen Selfies mit Leiche von Papst
20’000 Menschen kamen schon am ersten Tag zur Aufbahrung. Viele zückten das Handy – zum Ärger der Trauernden und zum Einschreiten der Schweizergarde.

Das Wichtigste in Kürze
- Papst Franziskus liegt bis Samstag im offenen Sarg im Petersdom aufgebahrt.
- Bereits am ersten Tag kamen rund 20'000 Menschen, um Abschied zu nehmen.
- Viele Besucher machten Fotos oder Selfies – teils unter Kritik anderer Gläubiger.
Drei Tage lang liegt der verstorbene Papst Franziskus im offenen Sarg im Petersdom aufgebahrt. Bis zur grossen Trauerfeier am Samstag, an der auch zahlreiche Staatsgäste teilnehmen werden, können Gläubige persönlich Abschied nehmen.
Bereits am Mittwoch kamen laut Vatikan rund 20'000 Menschen, um einen letzten Blick auf den Pontifex zu werfen. Der Leichnam ist mit rotem Gewand, weisser Mitra und einem Rosenkranz in den Händen gekleidet.
«Sehr geschmacklos»
Was auffiel: Viele Besucher machten Fotos oder sogar Selfies mit dem toten Papst.
Das ist zwar grundsätzlich nicht verboten. Dennoch schritt die Schweizergarde bei allzu aufdringlichen Knipsern ein, wie diverse britische Boulevardzeitungen berichten.
Viele Trauernde reagieren verärgert auf das Verhalten der Fotografierenden. «Ich fand die Handys sehr geschmacklos und war überrascht, dass es Fotos gab», sagt Catherine Gilsenan zum «Daily Mirror».
Zusammen mit ihrem Mann ist sie aus London angereist. Das Ehepaar selbst verzichtete bewusst auf Bilder. Nach dem Abschied vom Heiligen Vater suchte es sich einen Platz in der Kirche zur stillen Besinnung.
Basilika Santa Maria Maggiore als letzte Ruhestätte
Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben, nach über zwölf Jahren als Oberhaupt der katholischen Kirche.
Seine Beerdigung findet am Samstag statt. Viele Staats- und Regierungschefs werden erwartet. Ab diesem Tag wird auch sein Grab öffentlich zugänglich sein.
Bemerkenswert: In einem Interview 2023 äusserte Franziskus den Wunsch, nicht – wie traditionell üblich – im Petersdom beigesetzt zu werden.
Stattdessen soll seine letzte Ruhestätte in der Basilika Santa Maria Maggiore liegen. Dieser Ort war für ihn persönlich bedeutsam, da er dort regelmässig vor und nach Auslandsreisen gebetet hatte.