Trauernde verärgert: Touris schiessen Selfies mit Leiche von Papst

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Italien,

20’000 Menschen kamen schon am ersten Tag zur Aufbahrung. Viele zückten das Handy – zum Ärger der Trauernden und zum Einschreiten der Schweizergarde.

Selfie
Eine Besucherin macht ein Erinnerungsfoto – von sich und dem toten Papst. - Instagram / welcometofavelas

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus liegt bis Samstag im offenen Sarg im Petersdom aufgebahrt.
  • Bereits am ersten Tag kamen rund 20'000 Menschen, um Abschied zu nehmen.
  • Viele Besucher machten Fotos oder Selfies – teils unter Kritik anderer Gläubiger.

Drei Tage lang liegt der verstorbene Papst Franziskus im offenen Sarg im Petersdom aufgebahrt. Bis zur grossen Trauerfeier am Samstag, an der auch zahlreiche Staatsgäste teilnehmen werden, können Gläubige persönlich Abschied nehmen.

Bereits am Mittwoch kamen laut Vatikan rund 20'000 Menschen, um einen letzten Blick auf den Pontifex zu werfen. Der Leichnam ist mit rotem Gewand, weisser Mitra und einem Rosenkranz in den Händen gekleidet.

«Sehr geschmacklos»

Was auffiel: Viele Besucher machten Fotos oder sogar Selfies mit dem toten Papst.

Das ist zwar grundsätzlich nicht verboten. Dennoch schritt die Schweizergarde bei allzu aufdringlichen Knipsern ein, wie diverse britische Boulevardzeitungen berichten.

Viele Trauernde reagieren verärgert auf das Verhalten der Fotografierenden. «Ich fand die Handys sehr geschmacklos und war überrascht, dass es Fotos gab», sagt Catherine Gilsenan zum «Daily Mirror».

Zusammen mit ihrem Mann ist sie aus London angereist. Das Ehepaar selbst verzichtete bewusst auf Bilder. Nach dem Abschied vom Heiligen Vater suchte es sich einen Platz in der Kirche zur stillen Besinnung.

Basilika Santa Maria Maggiore als letzte Ruhestätte

Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben, nach über zwölf Jahren als Oberhaupt der katholischen Kirche.

Seine Beerdigung findet am Samstag statt. Viele Staats- und Regierungschefs werden erwartet. Ab diesem Tag wird auch sein Grab öffentlich zugänglich sein.

Verfolgst du die Trauerfeier von Papst Franziskus?

Bemerkenswert: In einem Interview 2023 äusserte Franziskus den Wunsch, nicht – wie traditionell üblich – im Petersdom beigesetzt zu werden.

Stattdessen soll seine letzte Ruhestätte in der Basilika Santa Maria Maggiore liegen. Dieser Ort war für ihn persönlich bedeutsam, da er dort regelmässig vor und nach Auslandsreisen gebetet hatte.

Kommentare

User #4561 (nicht angemeldet)

Diese Heuchelei um einen Toten, während in jeder Sekunde unter anderem Putin dutzende Menschen ins Jenseits schickt??? Den Menschen fehlt der Respekt vor dem Leben! Den Respekt für die Toten können die sich alle schenken, den davon haben die Toten absolut Nichts mehr!

User #5789 (nicht angemeldet)

Nicht die Selfies sind das Problem, sondern das Herumgefuchtele vor den Augen der anderen, das ungefragte fotografieren unbeteiligter Dritter und das Aufhalten der Prozession, die dadurch ins Stocken gerät, die Störung der Andacht wirklich Gläubiger. Dieses gesamte egoistische, selbstverliebte Getue ist es, was stört, Nicht das dackelhafte Selfie, das für nichts gut ist, ausser für das viel zu hoch eingeschätzte Ego.

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