Hitze bricht Rekorde in Frankreich: mindestens 42 Grad im Südosten
In Frankreich bricht die Hitze ein Rekord nach dem nächsten. Die Hitze führt an manchen Orten sogar zu Schulausfällen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich wurden 42 Grad in Grospierres gemessen.
- Eltern durften frei entscheiden, ob ihre Kinder in die Schule gehen mussten.
- Tiertransporte durften bei den heissen Temperaturen nicht stattfinden.
Die Hitzewelle hat Frankreich einen neuen Temperaturrekord für Juni beschert. In der Gemeinde Grospierres im südfranzösischen Département Ardèche wurden 42 Grad gemessen. In dem Ort Saint-Julien-de-Peyrolas im Département Gard 41,9 Grad, teilte der Wetterdienst Météo-France am Donnerstag mit.
Ein weiterer Rekord wurde ebenfalls gebrochen: Erstmals hat der französische Wetterdienst wegen Hitze Alarmstufe Rot in einigen Regionen des Landes ausgerufen.
Der bisherige Temperaturrekord stammte vom 21. Juni 2003, als im südfranzösischen Lézignan-Corbières im Département Aude 41,5 Grad gemessen worden waren, wie Météo-France bestätigte. Der neue Juni-Rekord dürfte nach Einschätzung des Wetterdienstes allerdings nur von kurzer Dauer sein.
Ein Rekord nach dem nächsten
Am Freitag werde es in der Region voraussichtlich noch heisser, sagte eine Sprecherin. Der Allzeit-Temperaturrekord für Frankreich liegt bei 44,1 Grad und stammt ebenfalls aus dem Jahr 2003.
Auch dieser Rekord könnte am Freitag fallen: In den vier Départements Bouches-du-Rhône, Gard, Hérault und Vaucluse in Südfrankreich herrscht am Freitag Alarmstufe Rot. Dort werden aussergewöhnliche Temperaturen zwischen 42 und 45 Grad erwartet.
Schulen geschlossen
«Seien Sie vorsichtig, selbst gesunde Menschen können geschwächt werden», warnte der Wetterdienst. In der überwiegenden Mehrheit der Departments des Landes herrscht Alarmstufe Orange. In Frankreich gibt es drei Warnstufen: gelb, orange, rot.
Schulausflüge und Sportveranstaltungen oder sportliche Aktivitäten in Schulen seien in den vier Departements abgesagt oder verschoben worden. Das sagte Gesundheitsministerin Agnès Buzyn. Eltern sei es freigestellt, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Landesweit sind dem Bildungsministerium zufolge 255 Gemeinden von Schulschliessungen betroffen.
Tiertransporte verboten
Wegen der andauernden Hitze hatte Landwirtschaftsminister Didier Guillaume Tiertransporte in Frankreich vorerst verboten. «Gestern (Mittwoch) habe ich angeordnet, den Transport von Tieren zu verbieten (...), weil wir die Tiere nicht in Lastwagen und Zügen lassen können», sagte er dem Sender BFM TV. Man werde in der kommenden Woche sehen, ob die Hitze nachlässt.
Auch in der Hauptstadt Paris schwitzen die Menschen. Dort gab es am Donnerstag erneut Fahrverbote wegen der hohen Ozonbelastung. Auch am Freitag sollen die Einschränkungen noch anhalten. Bei der Hitzewelle 2003 waren in Frankreich Tausende Menschen gestorben - daher erlässt die Regierung jetzt zahlreiche Vorsichtsmassnahmen.