HIV und Syphilis: Starker Anstieg der Fallzahlen in Bayern
Im deutschen Bundesland Bayern steigen die Fallzahlen von HIV und Syphilis an wie zuletzt 2001. Gesundheitsministerin Gerlach appelliert an die Bürger.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bayern gibt es einen deutlichen Anstieg bei HIV- und Syphilis-Infektionen.
- Die sexuell übertragbaren Krankheiten erreichen einen Stand wie zuletzt 2001.
- Als Gründe werden Änderungen im Sexualverhalten, Drogenkonsum und Zuwanderung genannt.
In Bayern ist es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen von HIV- und Syphilis-Infektionen gekommen. Im Freistaat wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) im vergangenen Jahr 608 neue HIV- und 1229 Syphilis-Diagnosen registriert. Das war jeweils der zweithöchste Wert seit Beginn der Statistik 2001. In keinem anderen Bundesland stiegen die Zahlen derart an.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach sagt gegenüber der «Augsburger Allgemeinen», dass viele gar nicht wüssten, dass sie infiziert sind. «Deshalb informieren wir verstärkt über dieses Thema. So haben wir beispielsweise die HIV-Testwochen in Bayern ausgebaut.»
HIV übertragen durch «Sexualverhalten, Drogenkonsum, Zuwanderung»
Als mögliche Gründe für den drastischen Anstieg der Infektionszahlen nennt das Ministerium: «Änderungen im Sexualverhalten und Drogenkonsum oder Zuwanderung aus Ländern, in denen HIV und Syphilis häufiger vorkommen». Auch ein verstärktes Reiseverhalten könne eine Rolle spielen. Ein Ministeriumssprecher verweist auf die höhere Inzidenz von Syphilis- und HIV-Fällen in städtischen Gebieten.
Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach: «Ich appelliere daher, sowohl sich selbst als auch andere konsequent vor einer Infektion mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu schützen.»
Zur 25. Welt-Aids-Konferenz im Juli 2024 werden über 15'000 Teilnehmende in München erwartet. Vor allem in Osteuropa sind die Infektionszahlen seit Jahrzehnten überdurchschnittlich hoch; auch Afrika gilt unverändert als HIV-Hochrisikogebiet.