Hohe Kosten drücken auf Ergebnis von Nordex
Über eine fehlende Nachfrage kann sich Windrad-Bauer Nordex nicht beklagen. Rohstoff- und Transportkosten setzen dem Unternehmen aber überraschend stark zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestiegene Kosten für Rohstoffe und Transporte haben beim Windkraftanlagen-Hersteller Nordex im vergangenen Jahr an der Profitabilität gezehrt.
Bei einem Umsatzanstieg um knapp 15 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro wurde ein operativer Gewinn (Ebitda) von gut 50 Millionen Euro erzielt, teilte der SDax-Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen überraschend mit. Im Jahr zuvor war das operative Ergebnis noch fast doppelt so hoch gewesen.
Die Bestrebungen nach mehr Klimaschutz und dem Ausbau alternativer Energieträger führen bei Nordex zu starker Nachfrage. Der Auftragseingang stieg den Angaben nach vergangenes Jahr von 6 auf knapp 8 Gigawatt. Über die Hälfte davon entfiel auf Europa. Dem Wachstumskurs stehen allerdings sehr hohe Kosten gegenüber: Insbesondere für Seefrachten, aber auch für Logistik und Rohstoffe. In den ersten neun Monaten 2021 hatte Nordex daher einen Nettoverlust von fast 104 Millionen Euro verbucht. Wie es hier mit Blick auf das Gesamtjahr 2021 aussieht, wird das Unternehmen am 29. März bei der Vorlage der endgültigen Jahreszahlen bekannt geben.
Dann will Unternehmenschef José Luis Blanco auch einen Ausblick für 2022 veröffentlichen. Aktuell sprach er lediglich von einem kurzfristig weiter herausfordernden Umfeld. Mittel- bis langfristig blieben die Perspektiven aber sehr positiv.
Wegen eines schwieriges Wettbewerbsumfeld und einer Verschiebung der Nachfrage nach grösseren Rotorblättern hatte Nordex erst Ende Februar angekündigt, die Rotorblatt-Fertigung am Standort Rostock Ende Juni einstellen zu wollen. Davon wären rund 600 Mitarbeiter betroffen.