Höhlenforscherin steckt verletzt in mehr als 600 Metern Tiefe fest
Eine Höhlenforscherin sitzt seit Samstag in einer italienischen Höhle fest. Bei einem Sturz zog sie sich unter anderem einige Beinfrakturen zu.
Die 32-jährige Höhlenforscherin Ottavia Piana ist seit Samstag in der Höhle Abisso Bueno Fonteno in Italien verletzt eingeschlossen. Sie stürzte beim Abstieg etwa acht Meter in die Tiefe und hat sich dabei schwer verletzt.
Wie «Bild» berichtet, hat Piana mehrere Brüche sowie Verletzungen im Brustbereich und im Gesicht erlitten. Zwei Ärzte konnten die Forscherin am Sonntagnachmittag erreichen, sie ist jedoch bei Bewusstsein und kooperativ.
Verletzte Höhlenforscherin: Rettungsaktion im Gange
Rund 100 Retter sind mittlerweile im Einsatz, um Piana zu bergen. Die Rettung gestaltet sich jedoch schwierig, da sie sich etwa vier Stunden vom Höhleneingang entfernt befindet.
Laut den Einsatzkräften müssen einige Höhlengänge möglicherweise durch kleine Sprengungen erweitert werden. Dies sei notwendig, um die Engstellen zu überwinden und die Verletzte sicher nach oben zu bringen, wie «Spiegel» berichtet.
Die Rettungsaktion könnte mehrere Tage in Anspruch nehmen. Bereits im Juli 2023 musste Piana aus derselben Höhle gerettet werden.
Damals befand sie sich jedoch nur in 150 Metern Tiefe.
Herausforderungen der Bergung
Die Höhle Abisso Bueno Fonteno ist seit ihrer Entdeckung im Jahr 2006 nur teilweise kartiert worden. Von den etwa 50 Kilometern sind bislang lediglich 19 Kilometer erforscht.
Die aktuelle Situation stellt eine erhebliche Herausforderung für die Rettungsteams dar. Die Kombination aus der grossen Tiefe und den schwierigen Bedingungen innerhalb der Höhle macht die Bergung zu einer komplexen Aufgabe.
Die Berg- und Höhlenrettung Südtirol (CNSAS) ist ebenfalls an der Rettung beteiligt und hat bereits erste Massnahmen zur Unterstützung eingeleitet. Die Hoffnung bleibt, dass Piana schnell und sicher geborgen werden kann.