Pariser Panthéon von «Schwarzwesten» besetzt
Am Freitag besetzten mehrere hundert Migranten das Panthéon in Paris. Die «Schwarzwesten» forderten sie eine Aufenthaltserlaubnis und bessere Unterkünfte.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere hundert Migranten haben am Freitag das Pariser Panthéon besetzt.
- Sie forderten eine Aufenthaltserlaubnis und angemessene Unterkünfte.
Hunderte Migranten haben am Freitag das Pariser Panthéon besetzt. Sie verlangten eine Aufenthaltserlaubnis für Frankreich, angemessene Unterkünfte und ein Treffen mit Premierminister Edouard Philippe. Dies teilte die Hilfsorganisation «La Chapelle Debout» mit. Für Touristen wurde die Ruhmeshalle vorübergehend geschlossen.
Im Internet verbreitete Videoaufnahmen zeigen, wie rund 700 Menschen im Panthéon Papiere schwenken und «Gilets noirs!» (Schwarzwesten) skandieren. Dies ist der Namen eine Hilfsorganisation, die sich für obdachlose Flüchtlinge einsetzt. Auch Bereitschaftspolizisten sind zu sehen, die aber nicht eingreifen.
Nach mehreren Stunden wurden die Migranten ohne Zwischenfälle durch einen Hintereingang nach draussen gebracht, wie AFP-Reporter berichteten. Im Freien setzten sie ihre Proteste fort.
Die Polizei setzte Tränengas gegen einige Demonstranten ein. Mehrere Menschen mussten von Rettungskräften behandelt werden.
Bei konservativen Politikern stiess die Aktion auf scharfe Kritik: Der Abgeordnete Eric Ciotti nannte das Vorgehen auf Twitter «skandalös» und forderte die sofortige Abschiebung der mehrheitlich afrikanischen Migranten.
Er warf ihnen eine «Entweihung» des Kuppelbaus vor, in dem das Land seit der Französischen Revolution seine Nationalhelden ehrt.