Hungrige Bären kommen in slowakische Städte – Verletzte
Das Wichtigste in Kürze
- In der Slowakei hat sich ein Braunbär in eine Stadt verirrt und fünf Personen verletzt.
- Kurz zuvor wurde eine Frau beim Wandern von einem Bären angegriffen.
- Weil der Winter so kurz war, treibt es die ausgehungerten Tiere in die Ortschaften.
In der Slowakei kommen sich derzeit Bären und Menschen immer wieder gefährlich nahe. Zuletzt verirrte sich ein Braunbär in die 31'000-Einwohner-Stadt Liptovsky Mikulas. Dabei verletzte er fünf Menschen im Alter zwischen zehn und 72 Jahren.
Sie kamen mit Bisswunden und Kratzern ins Spital – inzwischen konnten jedoch alle wieder entlassen werden. Eine Person hätte der Bärenangriff fast ein Auge gekostet, so der Bürgermeister. In den sozialen Medien kursierende Videoaufnahmen zeigen, wie der Bär durch die Strassen rennt.
Es ist nicht der erste solche Vorfall. Erst am frühen Freitagabend war in der Slowakei eine Wanderin auf der Flucht vor einem Braunbären zu Tode gekommen. Die 31 Jahre alte Touristin aus Belarus sei einen Abhang hinabgestürzt. Sie habe sich dabei tödliche Kopfverletzungen zugezogen, teilte die Polizei mit.
Stadtbär ist ein «Problemexemplar»
Doch warum kommt es in der Slowakei derzeit zu so vielen Zwischenfällen mit Bären? Der österreichische Jagdexperte Rudolf Gürtler erklärt gegenüber der «Kronen Zeitung»: «Durch den heuer kurzen Winter sind die ausgehungerten Bären früher auf Nahrungssuche und streunen aktuell bis in die Orte.»
Vermutlich habe aber der Meister Petz «ebensolche Panik wie die Menschen, die ihm zu nahe gekommen sind».
Ein wildes Raubtier werde immer ein solches bleiben, hält der Experte fest. Einem Bären solle man nie zu nahe kommen. Aber: «Bei dem Exemplar in der Slowakei handelt es sich definitiv um ein Problemexemplar.» Nach Angaben der Stadtverwaltung soll der Braunbär nun abgeschossen werden.
Haben Sie Angst vor Bären?
In der Slowakei gibt es rund 1100 bis 1200 frei lebende Bären. Das zeigen Studien des staatlichen Naturschutzes in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Prager Karls-Universität.
Normalerweise gehen die Tiere Menschen aus dem Weg, wenn sie diese rechtzeitig bemerken. Wenn es zu einem überraschenden Aufeinandertreffen kommt oder wenn Bärinnen ihre Jungen bedroht glauben, können sie aber auch angreifen.