IAEA überprüft Sicherheitsvorkehrungen in allen ukrainischen AKWs
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) will die Sicherheitsvorkehrungen in allen Atomkraftwerken in der Ukraine beurteilen. Die Vorbereitungen laufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die IAEA wird die Sicherheitsmassnahmen in allen ukrainischen AKWs bewerten.
- Die Besuche werden derzeit vorbereitet und sollen bald stattfinden.
- Die Behörde hat im umkämpften AKW Saporischschja bereits Mitarbeitende stationiert.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) wird die Sicherheitsmassnahmen in allen ukrainische Kernkraftwerken untersuchen. Die Besuche in den AKWs Südukraine, Chmelnyzkyj und Riwne sowie im stillgelegten Unfallreaktor Tschernobyl würden derzeit vorbereitet. Sie sollten in nächster Zeit stattfinden.
IAEA-Chef Grossi hatte am Donnerstagabend auf Twitter auf diese von Kiew beantragte Hilfsmission hingewiesen.
My statement on the situation and recent developments at nuclear power plants in #Ukraine, part 1 of 2. pic.twitter.com/nVD4yYQZEA
— Rafael MarianoGrossi (@rafaelmgrossi) November 24, 2022
Laut einem IAEA-Bericht könnten Experten die technischen Systeme und Notfallpläne der vier Anlagen in Bezug auf Sicherheitsfragen bewerten. Dann könnten mögliche Empfehlungen abgegeben werden.
Nicht nur besetztes AKW in Gefahr
Im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja hat die IAEA hingegen bereits seit September Mitarbeiter stationiert. Diese beobachten die Lage in dem umkämpften Kraftwerk permanent. Dass nicht nur das AKW Saporischschja wegen des Krieges in Gefahr ist, wurde spätestens am Mittwoch klar.
Es mussten erstmals auch an den Anlagen Südukraine, Chmelnyzkyj und Riwne vorübergehend Diesel-Generatoren zur Kühlung der Brennstäbe eingesetzt werden. Und zwar, weil die externe Stromversorgung von russischen Angriffen betroffen war. «Das ist zutiefst besorgniserregend», sagte Grossi. Ohne verlässliche Kühlung steigt das Risiko eines Atomunfalls durch Überhitzung von spaltbarem Material.