Ein Mitarbeiter einer Genfer NGO wurde unter Spionageverdacht in Moskau verhaftet.
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Blick auf das russische Aussenministerium in Moskau. (Symbolbild) - Keystone

Ein am Donnerstag in Moskau unter Spionageverdacht festgenommener Franzose arbeitet für das Zentrum für humanitären Dialog (HD Centre) in Genf. Der 40-Jährige ist für diese private diplomatische Einrichtung als Berater für Russland und die gesamte Region tätig.

Am Donnerstagabend hatte es gemäss ersten Angaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron geheissen, der Mann arbeite für eine «Schweizer NGO», die «vom ehemaligen Uno-Generalsekretär Kofi Annan» ins Leben gerufen worden sei. Dies liess auf die Kofi-Annan-Stiftung schliessen, die ihren Sitz ebenfalls in Genf hat.

Mitarbeiter von HD Centre bestätigt

In einer kurzen Erklärung gegenüber den Medien bestätigte das HD Centre, dass es sich beim Festgenommenen um einen eigenen Mitarbeiter handelt. Die Organisation bemühe sich darum, mehr Hinweise zu den Umständen zu erhalten und die Freilassung des Franzosen zu erreichen. Das HD Centre feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen.

Der Forscher habe in der Vergangenheit bereits mit anderen Genfer Einrichtungen wie dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und dem Forschungsprojekt «Small Arms Survey» zusammengearbeitet. Er wurde nach dem russischen Gesetz als «ausländischer Agent» verhaftet. Es drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

HD Centre in Friedensdialogen aktiv

Das HD Centre begleitet zahlreiche Friedensdialoge oder -gespräche in verschiedenen Ländern. In Bezug auf die Ukraine hatte die Institution das Szenario eines Abkommens über ukrainische Getreideexporte und russische Düngemittel in die Wege geleitet, das von den Vereinten Nationen finalisiert wurde, um den Transport von Lebensmitteln, insbesondere nach Afrika, zu deblockieren.

Ein Ansatz, der damals eine weltweite Nahrungsmittelkrise im ersten Jahr des Krieges verhindert hatte, so die Vereinten Nationen.

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