Indien-Variante des Coronavirus: Britische Experten warnen
Bisher gab es in Grossbritannien 3400 Infektionen mit der indischen Variante des Coronavirus. Die Regierung müsse Massnahmen einleiten, so eine Experten-Gruppe.
Das Wichtigste in Kürze
- Unabhängige Experten fordern eine sofortige Einleitung von Massnahmen in Grossbritannien.
- «Independent Sage» befürchtet einen Fallzahlen-Anstieg wegen der indischen Mutation.
Wegen der zuerst in Indien entdeckten Variante des Coronavirus haben unabhängige Experten in Grossbritannien dringend zum Handeln aufgerufen.
Die Ausbreitung der auch als B.1.617.2 genannten Variante in Grossbritannien erfordere eine sofortige Einleitung von Massnahmen, um die Fallzahlen zu senken.
Das teilte die als «Independent Sage» bekannte Gruppe mit. Sie ist nicht identisch mit dem nur als «Sage» (Scientific Advisory Group for Emergencies) bezeichneten offiziellen Expertengremium der Regierung.
Schätzungen zufolge sei die indische Variante in Teilen des Landes bereits vorherrschend. Das hiess es in der Mitteilung von «Independent Sage» am Mittwoch. Es sei wahrscheinlich zu spät, um zu verhindern, dass sie sich im ganzen Land als dominant durchsetze.
3400 Ansteckungen mit indischer Mutation des Coronavirus
Daher empfehlen die unabhängigen Experten Massnahmen wie zusätzliche Unterstützung für Menschen mit geringen Einkommen bei der Selbstisolierung. Aber auch bessere Belüftungsmassnahmen in Schulen und eine Rückkehr der Maskenpflicht in allen weiterführenden Schulen.
Im Vereinigten Königreich wurden bislang rund 3400 Infektionen mit der Variante registriert. Insgesamt ist die Zahl der Neuinfektionen aber landesweit auf einem sehr niedrigen Stand. Daher hatten die Behörden die Corona-Massnahmen in England und anderen Teilen des Landes erheblich gelockert.
Eine erneute Verschärfung hatte Premierminister Boris Johnson eigentlich ausgeschlossen. Die Regierung kam daher in Erklärungsnot.
Es wurde bekannt, dass sie die nicht verbindlichen Richtlinien für von der indischen Variante besonders betroffene Gebiete vergangene Woche ohne öffentliche Bekanntmachung angepasst hatte. Sie musste diese Änderungen teilweise wieder rückgängig machen.