Italien lockert Corona-Massnahmen in mehreren Regionen
Das Wichtigste in Kürze
- Italien lockert ab Sonntag die Corona-Massnahmen in einigen Regionen.
- Der Reproduktionswert sank zuletzt von 1,2 auf 1,1.
- In der Region Kalabrien wurde zudem ein neuer Gesundheitskommissar ernannt.
Nach mehreren Wochen mit strengen Corona-Massnahmen für viele Regionen Italiens hat die Regierung in einigen Gebieten die Regeln gelockert. Die wirtschaftsstarke Lombardei mit der höchsten Bevölkerungszahl werde ab Sonntag von der roten Zone zur orangen. Dies veranlasste Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag.
Damit wird dort der geltende Teil-Lockdown gelockert und Geschäfte können wieder öffnen. Zur orangen Zone wechseln demnach auch die Regionen Piemont im Norden und Kalabrien im Süden. Für die Region an der italienischen Stiefelspitze im Süden wurde zudem Guido Nicolò Longo zum neuen staatlich bestellten Gesundheitskommissar ernannt.
Präsident gratuliert Guido Longo
Zuvor hatte es auf dem Posten ein reges Wechseln gegeben. Anfang des Monats waren innerhalb von zehn Tagen drei Kommissare jeweils entweder zurückgetreten oder nach einem Skandal entlassen worden.
«Ein Mann der Institutionen, der in Kalabrien immer für den Schutz der Gesetzlichkeit gearbeitet hat.» So kommentierte Ministerpräsident Giuseppe Conte die Ernennung via Twitter.
Reproduktionswert weiter gesunken
Weiter ordnete Speranza an, dass Ligurien und die Insel Sizilien zu gelben Zonen mit den lockersten Regelungen werden. Für andere Zonen wie die Toskana (Rot) wurden die gegenwärtigen Massnahmen bis Anfang Dezember verlängert.
Laut dem wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums sank der Reproduktionswert von zuletzt 1,2 auf 1,1. Der R-Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Corona-Infizierter im Schnitt ansteckt. Es sei erster Effekt der restriktiven Massnahmen, sagte der Experte des Ministeriums, Giovanni Rezzi.
Den zweiten Tag in Folge meldeten die Gesundheitsbehörden mehr als 820 Menschen, die binnen eines Tages mit dem Coronavirus starben. Zudem wurden etwas mehr als 28'300 Neuinfektionen registriert. Die Gesamtzahl der Corona-Toten lag damit bei etwa 53'700 und die der Infektionen bei rund 1,54 Millionen Corona-Fällen.