Coronavirus: Skigebiete rechnen mit keinem Touristen-Ansturm
Das Wichtigste in Kürze
- Die Skigebiete in vielen EU-Ländern werden wohl bis im Januar geschlossen bleiben.
- Die Schweiz will die Skigebiete jedoch über die Festtage öffnen.
- Einen grossen Gewinn erwarten die Skigebiete trotzdem nicht.
Die Skigebiete in den Schweizer Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien werden bis im Jänner wohl zubleiben. Dies, aufgrund der momentanen Lage rund um das Coronavirus. Und die Nachbarn fordern, dass auch die Schweiz mitzieht.
Einzig Österreich bietet Merkel, Macron & Co. die Stirn.
Die Schweiz hat sich quasi aus der Debatte ausgeklinkt. «Die Skigebiete können offen bleiben, mit guten Schutzkonzepten und strikter Umsetzung», sagte Bundesrat Alain Berset an der Medienkonferenz vom Donnerstag.
Virologen befürchten, dass Skifans aus dem Ausland ihre Dosis Wintersport nun in der Schweiz holen. Bei den heimischen Skigebieten klingt das anders. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.
Coronavirus: Nur ein Bruchteil der Skigebiete ausgelastet
Simona Altwegg, Mediensprecherin von Zermatt glaubt, dass der grösste Teil der ausländischen Gäste ausbleiben wird. Diese machen im «normalen Winter» rund 50 Prozent der Gäste aus. Zu mehr Betrieb wird es also kaum kommen, vermutet sie. «Unsere Auslastung diesen Winter wird deutlich unter derjenigen der Vorjahre liegen.»
«Die Herkunftsmärkte unserer Gäste hängen wohl vielmehr davon ab, wie die Reiserestriktionen und Quarantäneregeln in den Ländern aussehen werden», so Altwegg.
Eines sei jedoch klar: «Wir werden nur einen Bruchteil der eigentlichen Kapazität auslasten können.» Jedoch wird das gesamte Skigebiet offen bleiben, denn: «Mehr Platz bietet mehr Sicherheit.»
Generelle Corona-Situation sorgt für leere Pisten
Dass die Skigebiete in den benachbarten Staaten wohl bis Januar geschlossen bleiben, wird keinen Einfluss auf den Betrieb in der Schweiz nehmen. Dies schätzt Marlen Schwarz, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation für das Schneesportgebiet Arosa Lenzerheide.
«Als relevanter schätzen wir die jeweiligen Reisebeschränkungen und -restriktionen ein.» Weiter vermutet Schwarz, dass eine Schliessung der EU-Skigebiete auch neue Reiserestriktionen mit sich bringen würde. «Was entsprechend eher zu einer Abnahme führen würde.»
Im Skigebiet wird aktuell mit einer Reduktion der Ersteintritte von zehn bis 15 Prozent gerechnet. Dies aber primär aufgrund der generellen Situation rund um das Coronavirus, so Schwarz.
Auch in Laax GR liegt man aktuell rund 20 Prozent unter den Buchungen des Vorjahres. Die meisten Buchungen stammen aus der Schweiz, da besonders Deutsche ihre Buchungen vorsichtshalber storniert hätten, schreibtt die Medienstelle.