Italiens Regierungschefin trifft Angehörige von Boots-Opfern
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Opfer-Angehörige und Überlebende des verheerenden Bootsunglücks vor der Küste Süditaliens in Rom getroffen.
Die Rechtspolitikerin habe ihnen ihre tiefe und persönliche Verbundenheit ausgedrückt, hiess es am Donnerstag in einer Mitteilung ihres Amtssitzes. Sie versicherte ausserdem, dass weiter nach den Leichen von Vermissten gesucht werde. In der Öffentlichkeit wurde eine solche Geste Melonis lange erwartet.
Italien werde sich zudem dafür einsetzen, den Forderungen der Überlebenden nach Aufnahme und Familienzusammenführung in anderen EU-Staaten, insbesondere in Deutschland, nachzukommen, hiess es weiter. Bei dem Treffen sicherte Meloni ebenso die Bekämpfung von Krisen in den Herkunftsländern der Menschen zu.
Die Angehörigen und Opfer hätten hinsichtlich ihrer Forderungen an das «Herz einer Mutter» appelliert, hiess es. Meloni bekräftigte die Linie der Regierung im Kampf gegen Menschenhändler. Sie fragte die Angehörigen, wie bewusst sie sich der Gefahr der Überquerung des Mittelmeers seien.
Ende Februar kamen vor der Küste Kalabriens 86 Mittelmeermigranten, darunter 35 Minderjährige, bei einem Bootsunglück ums Leben. Seit Wochen kommen Tausende Migranten, die sich in zumeist seeuntauglichen Booten von Afrika aus über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa machen, in Italien an. Nach offiziellen Zahlen registrierte Italien in diesem Jahr bislang mehr als 20 000 Migranten – in den beiden Vorjahren waren es zu diesem Zeitpunkt jeweils etwa 6000.