Italo-Behörden suchen nach Vermögen von Mafia-Boss (†61)
Am Sonntag ist Cosa-Nostra-Boss Matteo Messina Denaro im Alter von 61 Jahren verstorben. Nun beginnt in Italien die Suche nach seinem Nachlass.
Das Wichtigste in Kürze
- Mafia-Boss Matteo Messina Denaro (†61) ist tot.
- Die Polizei jagt nun das versteckte Vermögen des Cosa-Nostra-Capos.
- Zudem wollen die Behörden herausfinden, wie die Mafia nun reagiert.
In Italien schlägt der Tod von Matteo Messina Denaro immer noch hohe Wellen. Der Cosa-Nostra-Boss ist am Sonntag im Alter von 61 Jahren an Krebs gestorben. Er galt als letzter grosser Mafia-Leader seiner Zeit – zahlreiche Verbrechen gingen auf sein Konto.
Doch auch nach dem Ableben von Messina Denaro bleibt vieles unklar. Beispielsweise, was jetzt mit seinem Vermögen passiert und wo dieses überhaupt ist.
Antonello Parasiliti, Oberstleutnant bei den Spezialkräften der italienischen Carabinieri, sagt gegenüber «Fanpage.it»: «Wir können die Hypothese über mögliche, noch nicht beschlagnahmte Vermögenswerte nicht ausschliessen.»
Mögliche Erben schauen in die Röhre
Man würde aktuell genau dazu ermitteln, so Parasiliti. Es könnte sein, dass ein verstecktes Vermögen existiere, über das man noch nicht Bescheid wisse. Vielmehr kann der Oberstleutnant zu den laufenden Ermittlungen allerdings nicht sagen.
Allfällige Erben würden indes nicht in den Genuss des Mafia-Vermögens kommen, falls die Polizei an dieses gelangt. Auch wenn es ein Testament gibt. Grund dafür sind die Verbrechen, die Messina Denaro begangen hat. Deswegen müssten die Vermögenswerte beschlagnahmt werden.
Matteo Messina Denaro hat eine Tochter, sie heisst Lorenza. Auf die Frage, ob sie die Erbin eines allfälligen Mafia-Schatzes sein könnte, sagt der Oberstleutnant: «Das weiss niemand mit Sicherheit.»
Struktur der Cosa Nostra im Fokus der Ermittlungen
Eine wichtige Frage ist auch, wie es mit der sizilianischen Mafia nun nach dem Tod des Capos weitergeht. Parasiliti sagt: «Der Fokus der Ermittlungen liegt jetzt auf der Struktur der Cosa Nostra.»
Und weiter: «Es wäre interessant zu verstehen, welche Wechsel es geben wird und was in Palermo und in Trapani geschehen wird.» In den beiden Hochburgen der Cosa Nostra galt Matteo Messina Denaro als Chef.
Laut Parasiliti könnte die Struktur künftig auch etwas weniger pyramidenförmig funktionieren. Es brauche nicht unbedingt einen direkten Nachfolger. Fakt ist laut dem Experten aber in jedem Fall: Messina Denaro war ein wichtiger «Bezugspunkt» im Cosa-Nostra-Gebilde.