Jeder vierte Maschinenbauer in Deutschland plant Personalabbau
Die schwache Auftragslage belastet deutsche Maschinenbauunternehmen – ein Viertel plant Personalabbau.
Die schwache Auftragslage macht vielen Maschinenbauern in Deutschland auch im neuen Jahr zu schaffen. Ein Viertel der Unternehmen plant in den nächsten sechs Monaten einen Personalabbau. Dies geht aus einer Umfrage des Branchenverbandes VDMA hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Darin stuft ein Drittel der rund 1000 befragten Mitgliedsunternehmen die eigene Auftragssituation mit Blick auf die nächsten sechs Monate als «grosses» oder «sehr grosses» Risiko ein. In der Folge halten sich viele Unternehmen mit Investitionen zurück. In Summe bewertet jeder dritte Maschinen- und Anlagenbauer (35 Prozent) seine aktuelle Lage als «schlecht» oder «sehr schlecht».
Zwar stuft immerhin jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) die Lage als «gut» oder «sehr gut» ein. Doch die Skepsis – auch mit Blick – nach vorn überwiegt. «Unter dem Strich bewerten immer weniger Unternehmen die Lage als gut oder sehr gut», fasste VDMA-Chefökonom Ralph Wiechers die Ergebnisse zusammen:
«Der Standort Deutschland steht enorm unter Druck und überdies wird anderen Absatzregionen mehr Wachstum und damit Nachfrage nach Maschinenbauerzeugnissen zugetraut.»
Appell an die Politik: Investitionsanreize und Kostenreduktion
Die künftige Bundesregierung müsse schnell Reformen auf den Weg bringen. Konkret fordert der VDMA einen international wettbewerbsfähigen Unternehmenssteuersatz von maximal 25 Prozent, einen Abbau von Bürokratie und Regulierung sowie eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.
«Wir brauchen Anreize für Investitionen und niedrigere Kosten am Standort Deutschland», mahnte Wiechers. Seit Monaten macht die schwächelnde Konjunktur der Branche zu schaffen, die allein in Deutschland gut eine Million Menschen beschäftigt. Die Nachfrage im wichtigen Absatzmarkt China ist schwach.
Zudem könnten sich Handelskonflikte ausweiten und die Lage noch verschärfen. Für das laufende Jahr erwartet die Branche den dritten Rückgang ihrer Jahresproduktion in Folge: Die preisbereinigte Produktion der Betriebe werde um weitere zwei Prozent sinken, heisst es in der jüngsten VDMA-Prognose.