Permier Johnson fordert mehr Entgegenkommen seitens der EU in den Verhandlungen um den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs. Er droht mit einem harten Bruch.
Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson macht Druck auf die EU bezüglich Brexit.
  • Der Briten-Premier droht mit einem harten Bruch nach der Übergangsphase.
  • Um den gefürchteten No Deal mache man sich laut Chef-Unterhändler Frost keine Sorgen.
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Die nächste Gesprächsrunde über ein Brexit-Anschlussabkommen steht bevor. Der britische Premier Boris Johnson hat nun von der EU mehr Tempo und Entgegenkommen gefordert.

Man müsse sich bis Mitte Oktober auf den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs einigen. Dies, damit ein solcher Deal noch ratifiziert werden könne. Ansonsten werde es kein freies Handelsabkommen zwischen Grossbritannien und der Europäischen Union geben, teilte Johnson am Sonntagabend in London mit. Stattdessen setze London dann auf eine Vereinbarung mit der EU nach australischem Vorbild.

EU-Austritt des Vereinigten Königreichs: No Deal?

Die EU hat mit dem fünften Kontinent bisher nur ein Rahmenabkommen, das unter anderem technische Hürden betrifft. Im Grossen und Ganzen findet der Handel zwischen Europa und Australien auf Grundlage der Welthandelsorganisation WTO statt. Auf Grossbritannien übertragen wäre das dann der gefürchtete No Deal.

Brexit - Brüssel
EU-Austritt des Vereinigten Königreichs: EU-Chefunterhändler Michel Barnier (r) spricht mit David Frost, Europa-Berater des britischen Premierministers, während des Beginns der ersten Runde der Handelsgespräche zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit im EU-Hauptquartier. - dpa

Noch schärfer im Ton war am Sonntag der britische Chef-Unterhändler David Frost: Er sei sich völlig einig mit Johnson. Grossbritannien habe von einem No-Deal-Brexit nichts zu befürchten, sagte er der «Mail on Sunday». «Ich glaube nicht, dass uns das in irgendeiner Weise Angst einjagt», sagte Frost in einem Interview.

Harter wirtschaftlicher Bruch droht

Am Dienstag wird EU-Unterhändler Michel Barnier in London erwartet. Grossbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. In einer Übergangsphase bis zum Jahresende gehört das Land aber noch zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion. Im Alltag hat sich der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs so noch fast nicht bemerkbar gemacht.

eu-austritt des vereinigten königreichs
Verhandelte für Brüssel um den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs: der Franzose Michel Barnier bei einer Pressekonferenz. - Keystone

Gelingt kein Vertrag über die künftigen Beziehungen, könnte es Anfang 2021 zum harten wirtschaftlichen Bruch kommen. Dies würde Zölle und anderen Handelshemmnisse beeinflussen.

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