Journalisten bedroht: London bestellt iranischen Diplomaten ein
Weil wiederholt Journalisten in Grossbritannien bedroht wurden, hat London den iranischen Diplomaten einbestellt. Zudem wurden Sanktionen verhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Grossbritannien arbeitende Journalisten sind vom iranischen Regime bedroht worden.
- Deshalb hat die britische Regierung nun den iranischen Botschafter einbestellt.
- Zudem seien weitere Sanktionen verhängt worden.
Nach Drohungen gegen in Grossbritannien arbeitende Journalisten hat die britische Regierung erneut den höchstrangigen iranischen Diplomaten einbestellt. «Ich bin entsetzt über die anhaltenden Drohungen des iranischen Regimes gegen in Grossbritannien lebende Journalisten und habe heute dessen Vertreter einbestellt, um klarzumachen, dass dies nicht akzeptiert wird», sagte der britische Aussenminister James Clevery am Montag einer Mitteilung zufolge.
Ausserdem seien weitere Sanktionen gegen acht hochrangige Iraner verhängt worden, die mit dafür verantwortlich seien, die iranische Bevölkerung zu unterdrücken.
Zuvor hatte der in Grossbritannien ansässige persischsprachige Sender Iran International seine Arbeit im Vereinigten Königreich eingestellt. Dies, nachdem Journalisten bedroht worden waren. Man habe widerwillig die Studios in London geschlossen und werde aus Washington in den USA weitersenden, hiess es in einer Mitteilung.
Schon im Herbst Drohungen
Bereits im vergangenen Herbst wurde der iranische Diplomat einbestellt, nachdem Journalisten des Senders und ihre Familien bedroht worden waren.
Der Iran hat immer wieder ausländische Mächte für systemkritischen Demonstrationen im Land verantwortlich gemacht. Insbesondere die persischsprachigen Auslandssender, die kritisch über die Proteste berichten, sind Teheran ein Dorn im Auge. Der Iran wirft Iran International vor, für seinen regionalen Rivalen Saudi-Arabien Stimmung gegen die Islamische Republik zu machen. Der Sender betont, unabhängig zu arbeiten.