Journalisten in der Türkei aus Untersuchungshaft entlassen
In der Türkei wurden sieben Journalisten aus Istanbul, die im Zusammenhang mit den Protesten verhaftet worden waren, wieder aus der Untersuchungshaft entlassen.

In der Türkei sind mehrere im Zusammenhang mit den Protesten verhaftete Journalisten wieder freigelassen worden.
Insgesamt sieben Journalisten aus Istanbul wurden aus der Untersuchungshaft entlassen, darunter ein Fotojournalist der französischen Nachrichtenagentur AFP, wie die türkische Anwaltsvereinigung MLSA mitteilte. Zwei weitere seien zudem in Istanbul und Izmir aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Damit befänden sich noch zwei Journalisten in Polizeigewahrsam, hiess es weiter.
Proteste gegen Erdogans Regierung nach Festnahme von Ekrem Imamoglu
Seit der Festnahme des mittlerweile abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu vergangene Woche demonstrieren in der Türkei täglich Zehntausende Menschen grösstenteils friedlich gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die Demonstranten werfen Erdogan vor, mit den Ermittlungen gegen Imamoglu den beliebten Oppositionspolitiker politisch kaltstellen zu wollen. Diesem wurden bislang Chancen zugerechnet, sich bei einer nächsten Präsidentschaftswahl gegen Erdogan durchsetzen zu können.
Innenminister Ali Yerlikaya zufolge sind seit Beginn der Demonstrationen 260 Menschen verhaftet und mehr als 1800 Personen vorübergehend festgenommen worden. Viele Demonstranten verdecken bei den Protesten mittlerweile ihre Gesichter. Die Proteste werden von Erdogan als von der Opposition angezettelte «Gewaltbewegung» bezeichnet und wurden in mehreren Städten verboten.
Für Samstag hat Imamoglus Partei CHP eine Grosskundgebung in Istanbul angekündigt. CHP-Chef Özgür Özel sagte dem britischen Sender BBC, die Proteste würden so lange fortgesetzt, bis entweder eine vorgezogene Präsidentschaftswahl angesetzt oder Imamoglu aus dem Gefängnis entlassen werde.