Justizministerin Yesilgöz will in Niederlanden Rutte nachfolgen
Das Wichtigste in Kürze
- Die niederländische Justizministerin Dilan Yesilgöz will Ministerpräsidentin werden.
- Soe will für die rechtsliberale VDD ins Rennen einsteigen.
- Zuvor hatte Ministerpräsident Mark Rutte seinen Rückzug aus der Politik angekündigt.
In den Niederlanden steigt Justizministerin Dilan Yesilgöz in das Rennen um die Nachfolge von Ministerpräsident Mark Rutte ein. Rutte hatte nach dem Bruch der Regierung seinen Rückzug aus der Politik angekündigt.
«Ich bin bereit, unser Land noch stärker und widerstandsfähiger zu machen. Sicherer, wohlhabender und bereit für die Zukunft«, sagte die 46-Jährige am Mittwoch der Zeitung »De Telegraaf«. Bei der anstehenden Neuwahl wolle sie für die rechtsliberale VVD kandidieren. Diese ist seit 2010 stärkste Kraft im Parlament und hat mit Rutte den Ministerpräsidenten gestellt.
Im Laufe der Woche werde der Parteivorstand wahrscheinlich die Entscheidung treffen, Yesilgöz als bevorzugte Kandidatin vorzuschlagen, schrieb «De Telegraaf». Die Ministerin gilt als Jungstar innerhalb der VVD.
Nach vier Jahren im Parlament wurde sie 2021 Staatssekretärin für Klima und 2022 dann Justizministerin. Sie leitete die monatelangen Verhandlungen über die Reform der Migrationspolitik, nach deren Scheitern am vergangenen Freitag die Regierung zerbrach. Neuwahlen gibt es wahrscheinlich im November.
Yesilgöz wurde 1977 in der türkischen Hauptstadt Ankara geboren und ist kurdischer Herkunft. Als sie acht Jahre alt war, kam sie in die Niederlande. Das Land hatte bislang noch keine Frau als Regierungschefin und auch keinen Politiker mit Migrationshintergrund an der Spitze der Regierung.