Kardinal Marx fordert Debatte über Zölibat

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Italien,

Eine ehrliche Diskussion um die Misstände in der Kirche fordert der Münchner Erzbischof Reinhard Marx.

Kardinal Reinhard Marx (Mitte) nimmt an der Eröffnung der 15. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Vatikan teil.
Kardinal Reinhard Marx (Mitte) nimmt an der Eröffnung der 15. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Vatikan teil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen dem Missbrauchsskandal will Erzbischof Reinhard Marx das Zölibat neu überdenken.
  • Die Kirche müsse sich in einer ehrlichen Diskussion vielen Fragen stellen.

Als Reaktion auf den Missbrauchskandal in der katholischen Kirche will der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, die Ehelosigkeit von Priestern auf den Prüfstand stellen. «Worte der Betroffenheit reichen nicht aus; wir müssen handeln», sagte der Münchner Erzbischof und Kardinal am Freitag in Rom.

Die Kirche müsse sich in einer ehrlichen Diskussion vielen Fragen stellen. Dazu gehörten «Machtmissbrauch und Klerikalismus, Sexualität und Sexualmoral, Zölibat und Ausbildung der Priester».

Spitze des Eisbergs

Nach einer jüngst veröffentlichten Studie hatten zwischen 1946 und 2014 in Deutschland mindestens 1670 katholische Geistliche 3677 meist männliche Minderjährige missbraucht. Dies sei aber nur die nachweisbare «Spitze des Eisbergs», hiess es. In anderen Ländern gibt es ähnliche Missbrauchskandale.

«Ein Schlüssel im Kampf gegen sexuellen Missbrauch und körperliche Gewalt liegt in der Bildung und Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter», sagte Marx. Daher begrüsse er den neuen Master-Studiengang «Safeguarding of Minors» an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Das viersemestrige Angebot richtet sich an Kinderschutzverantwortliche im kirchlichen Bereich.

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