Katalonien riegelt wegen Corona alle Gemeinden zehn Tage lang ab
In Katalonien werden ab Donnerstag alle Gemeinden für zehn Tage abgeriegelt. Damit reagiert die Region auf die hohen Corona-Fallzahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Regionen in Spanien haben Verschärfungen der Corona-Massnahmen angekündigt.
- Katalonien riegelt gleich alle Gemeinden für zehn Tage ab.
- Die Region hatte am Sonntagabend 1483 Neuinfektionen gemeldet.
Wegen anziehender Corona-Zahlen haben mehrere Regionen in Spanien eine Verschärfung der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen. Besonders strenge Einschränkungen kündigte Katalonien mit der Metropole Barcelona an.
In dieser Comunidad Autónoma (Autonomen Gemeinschaft) werden alle Gemeinden ab Donnerstag abgeriegelt, wie die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés am Montag in Barcelona mitteilte. Die knapp 7,6 Millionen Einwohner der Region im Nordosten Spaniens werden ihre jeweilige Gemeinde zehn Tage lang nur mit triftigem Grund verlassen dürfen – etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren.

Während dieses Zeitraumes müssen alle Einkaufs- und Fitnesszentren sowie alle Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern geschlossen bleiben. An beiden Wochenenden werden zudem nur diejenigen Läden öffnen dürfen, die den Grundbedarf decken. Der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten des Hospital del Mar in Barcelona, Robert Güerri, sprach von einer «Besorgnis erregenden Lage» in den Krankenhäusern der Metropole.
Katalonien hatte am Sonntagabend mit 1483 Neuinfektionen binnen 24 Stunden den mit Abstand höchsten absoluten Wert aller spanischen Regionen gemeldet. Die Region um die Hauptstadt Madrid mit ihren knapp 6,7 Millionen Einwohnern verzeichnete zuletzt binnen 24 Stunden 954 Neuinfektionen. Hinter den Balearen und der Extremadura sind Madrid und Barcelona zusammen mit Valencia mit jeweils rund 400 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen 14 Tagen die von der Pandemie am härtesten getroffenen Regionen des Landes.
Die Impfkampagne schreitet in Spanien derweil nur langsam voran. Bisher seien nur 18 Prozent der erhaltenen Impfdosen verabreicht worden, berichtete der Fernsehsender RTVE am Montag unter Berufung auf die Behörden. Es gebe dabei grosse regionale Unterschiede. Während in Galicien dieser Wert über 50 Prozent liege, sei Madrid mit nur sechs Prozent das Schlusslicht. Seit Ausbruch der Pandemie wurden in Spanien mehr als 1,9 Millionen Infektionen nachgewiesen, fast 51'000 Menschen starben mit Covid-19.