Das Pokern war nervenzehrend. Die «Jamaikaner» rangen fast bis zum Morgengrauen. Dann vertagten sie sich doch. Zu weit lag man auseinander.
Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt am frühen Morgen in Berlin nach dem Abbruch der Sondierungsgespräche aus der parlamentarischen Gesellschaft.
Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt am frühen Morgen in Berlin nach dem Abbruch der Sondierungsgespräche aus der parlamentarischen Gesellschaft. - Michael Kappeler/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Spitzen von Union, Grünen und FDP rangen bis in den frühen Morgen.
  • Nach 15 Stunden vertagten sie die Sondierungen für eine Jamaika-Koalition.
  • Heute Mittag gehen die Gespräche weiter.
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Am frühen Freitagmorgen war dann doch erstmal Schluss - nach etwa 15 Stunden Beratungen. Die Unterhändler der Jamaika-Parteien CDU, CSU, FDP und Grünen vertagten ihre Sondierungen auf den Mittag. Auch am Samstag solle noch weiter verhandelt werden. Das Pokern der Parteien um ihre Positionen war in der eigentlich letzten Runde dann doch nervenaufreibend. Danach zeigten sich alle Unterhändler dennoch zuversichtlich. Konkrete Ergebnisse wurden jedoch nicht genannt.

Es wurde kein Vertrauen aufgebaut

FDP-Chef Christian Lindner betonte, dass ein Bündnis der vier unterschiedlichen Parteien zustande kommen könnte. Ein solches «historisches Projekt darf nicht an ein paar Stunden, die fehlen, scheitern», sagte er nach den langen Beratungen. Die Unterhändler hätten in vielen Bereichen Gemeinsamkeiten festgestellt. Allerdings gebe es noch unterschiedliche Auffassungen besonders in der Migrations- und Finanzpolitik. FDP-Vize Wolfgang Kubicki zeigte sich dagegen frustriert. Es sei kein Vertrauen aufgebaut worden.

Kanzlerin Angela Merkel sagte nach Ende der Gespräche nur: «Guten Morgen. Heute geht's weiter.» Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) betonte, wenn alle ernsthaft wollten, könne das etwas werden. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte, man müsse jede Chance nützen, zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen. Das gebiete die Verantwortung für das Land. «Es gab bei vielen Themen ein Verstehen, aber keine Kompromisse. Das ist das Traurige.»

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