Der britische Botschafter Sebastian Wood geht nicht davon aus, dass es in Grossbritannien eine weitere Volksabstimmung über den Ausstieg aus der EU geben wird.
Premierministerin Theresa May spricht im britischen Unterhaus.
Die britischen Parlamentarier lehnten den Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May mit grosser Mehrheit ab und stürzten die britische Politik zehn Wochen vor dem Auszug aus der Europäischen Union in eine Krise. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Wood sieht «keine Mehrheit im Parlament für ein zweites Referendum».
  • Grossbritannien will die Europäische Union bereits am 29. März verlassen.
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Der britische Botschafter Sebastian Wood geht nach dem Scheitern des Brexit-Abkommens nicht davon aus, dass es in Grossbritannien eine weitere Volksabstimmung über den Ausstieg aus der EU geben wird. «Im Moment sehe ich keine Mehrheit im Parlament für ein zweites Referendum», sagte Wood am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». Zudem zeigten Umfragen, dass es in der britischen Bevölkerung keinen Stimmungswandel gebe. «Der Willen des Parlaments bleibt, den Brexit durchzuführen.» Man müsse auch nach der Ablehnung des Deals von Premierministerin Theresa May mit der EU ruhigbleiben und weiter daran arbeiten.

Das britische Unterhaus hatte am Dienstagabend mit grosser Mehrheit gegen das Austrittsabkommen gestimmt. Die Zeit drängt: Grossbritannien will die Europäische Union bereits am 29. März verlassen. Gibt es bis dahin keine Einigung, droht ein Austritt aus der Staatengemeinschaft ohne Abkommen. Für diesen Fall wird mit chaotischen Folgen für die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche gerechnet.

Wood geht davon aus, dass May das Misstrauensvotum auf Antrag der Labour-Opposition an diesem Mittwochabend im Unterhaus übersteht, weil die regierenden Konservativen keine Neuwahlen wollten. Dann werde die Premierministerin weiter für einen geregelten Brexit kämpfen. «Die stärkste Karte in ihrer Hand bleibt, dass niemand einen Vorschlag hat, der bessere Chancen hat, eine Mehrheit zu bekommen.»

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