Kernreaktor in Finnland geht zwölf Jahre zu spät ans Netz
Zwölf Jahre später als ursprünglich geplant ist der an Finnlands Südwestküste gelegene Kernreaktor Olkiluoto 3 erstmals in Betrieb genommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Finnland geht ein neuer Kernreaktor ans Netz.
- Es ist der erste in Europa, der seit 15 Jahren ans Netz geht.
- Der Reaktor sollte bereits 2009 Strom liefern.
Der Betreiber TVO bezeichnete den Schritt am Dienstag als «historisch»: Es ist die erste Inbetriebnahme eines neuen Kernreaktors in Finnland seit 40 Jahren. Und die erste in Europa seit der Inbetriebnahme des rumänischen Reaktors Cernavoda Block 2 in 2007.
Neuer Kernreaktor deckt 14 Prozent des finnischen Energiebedarfs
Olkiluoto 3 ist ein Druckwasserreaktor der Marke EPR des französischen Areva-Konzerns in Zusammenarbeit mit Siemens. Das Kraftwerk soll im Januar an das finnische Netz gehen und ab Juni regulär Strom produzieren. Mit 1650 Megawatt wird es der leistungsstärkste Reaktor Europas sein und 14 Prozent des finnischen Strombedarfs decken. TVO-Vizepräsident Marjo Mustonen sprach von «Finnlands grösstem Akt für das Klima».
Kernreaktor sollte bereits 209 ans Netz
Das von Frankreich entwickelte EPR-Reaktormodell sollte nach der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 die Kernkraft wiederbeleben. Und zudem mehr Leistung bei grösserer Sicherheit bieten. Wie auch bei im Bau befindlichen EPR in Frankreich und Grossbritannien traten in Finnland jedoch immer wieder Probleme auf. Ursprünglich sollte Olkiluoto 3 bereits 2009 fertiggestellt werden.