Erneut dringen russische Kampfdrohnen in den belarussischen Luftraum ein. Ein gefährliches Spiel mit ungewissem Ausgang.
Russische Kampfdrohne vom Typ Shahed 136 iranischer Bauart im ukrainischen Luftraum. (Archivbild)
Russische Kampfdrohne vom Typ Shahed 136 iranischer Bauart im ukrainischen Luftraum. (Archivbild) - Efrem Lukatsky/AP/dpa

Erneut sind russische Kampfdrohnen nach Kiewer Militärangaben über die Ukraine hinweg in den Luftraum von Moskaus Bündnispartner Belarus geflogen. Die ukrainische Luftwaffe meldete bereits den vierten derartigen Vorfall seit dem 11. Juni. In der Nacht wurden demnach zwei von vier angreifenden russischen Drohnen des iranischen Bautyps Shahed abgeschossen.

Bei den anderen zwei Drohnen «ist die Ortung über dem Luftraum vom Belarus verloren gegangen», teilte das Militär mit. Der als zuverlässig bekannte belarussische Militärblog Hajun-Projekt bestätigte die Vorfälle. Die vierte verirrte Drohne wurde demnach am Morgen etwa zwei Stunden lang über Belarus beobachtet. Sie habe in Kurven etwa 300 Kilometer bis in die Gegend von Mogiljow im Norden des Landes zurückgelegt.

Militärische Begleitung und fehlende Bestätigung

In allen vier Fällen habe das belarussische Militär das unbemannte russische Flugobjekt mit einem Helikopter und einem Kampfjet begleitet, hiess es. Zum Ende des Flugs war nichts bekannt. Üblicherweise stürzen die Drohnen nach dem Flug mit ihrer Sprengstoffladung auf ein Ziel.

Von offizieller belarussischer Seite gab es keine Bestätigung. Belarus ist unter Machthaber Alexander Lukaschenko der engste Verbündete Moskaus. Er stellte sein Land auch als Aufmarschgebiet für die russische Invasion in die Ukraine zur Verfügung.

Lukaschenkos Wehrhaftigkeit und Misstrauen

Das Verhältnis zwischen Kiew und Minsk ist von grossem Misstrauen geprägt. Beide Seiten werfen einander vor, Provokationen vorzubereiten. Zuletzt zog Lukaschenko allerdings Truppen von der Grenze zur Ukraine ab.

Dies, weil auch ukrainische Soldaten abgerückt seien. Er bekräftigte aber heute in einer Rede vor Offizieren die Wehrhaftigkeit seines Landes: «Die Belarussen wollen keinen Krieg, aber auf jede Provokation gegen uns wird es eine entschiedene und harte Antwort geben.»

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