Klimaaktivisten besprühen Brandenburger Tor mit oranger Farbe
In Berlin machte die Aktivisten-Gruppe Letzte Generation abermals auf sich aufmerksam. Dabei geriet das Brandenburger Tor in Mitleidenschaft.
Mitglieder der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben das Brandenburger Tor in Berlin mit oranger Farbe angesprüht. Alle sechs Säulen waren betroffen. Etwa 40 Einsatzkräfte seien vor Ort, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagvormittag. Es habe 13 Festnahmen gegeben. Es werde wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt, so der Sprecher. Die Polizei sperrte den Bereich rund um das Berliner Wahrzeichen grossflächig ab, wie ein dpa-Reporter berichtete. Etliche Passanten reagierten nach seinen Angaben ablehnend auf die Aktion. Die Letzte Generation teilte mit, die Protestaktion sei «Teil des sogenannten Wendepunkts».
Um diesen anzustossen, seien seit vergangenem Mittwoch Hunderte Menschen nach Berlin gekommen. Die Gruppe hat neue Aktionswochen angekündigt, von diesem Montag an soll es wieder Strassenblockaden in der Hauptstadt geben. Die Polizei will schnell reagieren und bekannte Kreuzungen und Autobahnausfahrten frühzeitig beobachten.
Aktionswoche mit Protestmarsch gestartet
Auftakt der erneuten Aktivitäten in der Hauptstadt bildete am vergangenen Mittwoch ein Protestmarsch mit mehreren Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei dem es auch zu Strassenblockaden in der Nähe des Hauptbahnhofs kam.
Bei der Farbaktion am Sonntag seien präparierte Feuerlöscher genutzt worden, teilte die Letzte Generation mit. Zeitgleich sei auf dem Pariser Platz vor dem Berliner Wahrzeichen Farbe verschüttet worden. Durch diese seien einige Menschen hindurchgelaufen und hätten leuchtende Fussspuren auf dem Platz hinterlassen. Davon war laut dpa-Reporter allerdings wenig zu sehen. Nach seinen Angaben wollten Klimaaktivisten die Farbaktion am Brandenburger Tor auch von einem Hubwagen aus ausführen. Dies hätten Polizisten verhindert.
Nicht die erste Farbattacke
Neben Strassenblockaden gehören Farbattacken regelmässig zu den Aktionen der Klimaaktivisten. In Berlin hatten Mitglieder der Letzten Generation unter anderem das Grundgesetz-Denkmal beschmiert. Die Parteizentralen der Ampel-Regierung von SPD, Grünen und FDP waren ebenso Ziel von Angriffen wie Luxus-Läden auf dem Kurfürstendamm oder eine Privatmaschine am Hauptstadtflughafen BER.
Die Gruppe fordert, dass Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas verzichtet. Die Bundesregierung peilt das Jahr 2045 für eine klimaneutrale Wirtschaft an.