Klinik in Gelsenkirchen äussert sich zu fehlgebildeten Baby-Händen
Das Wichtigste in Kürze
- In einer deutschen Stadt gibt es eine Häufung von Hand-Fehlbildungen.
- Drei Kinder kamen innert Wochen mit einer Fehlbildung auf die Welt.
- Die Gründe sind weiterhin unklar.
Merkwürdige Vorgänge häufen sich in der deutschen Stadt Gelsenkirchen. Zwischen Juni und September 2019 kamen gleich drei Babys zur Welt, die eine ungewöhnliche Gemeinsamkeit aufweisen.
Jedes der drei Kleinkinder hatte an den Händen eine Fehlbildung. Den Säuglingen fehlte eine Hand, nur eine war jeweils vollständig entwickelt. Nun hat sich erstmals die Klinik geäussert, in der die Kinder zur Welt kamen. Das Sankt Marien-Hospitals Buer bestätigt die Fälle.
Bei den Kindern waren die Hände deformiert. Das Spital schreibt auf seiner Website, dass Handteller und Finger «nur rudimentär angelegt» waren. Doch Gemeinsamkeiten zwischen den Babys, seien es kulturelle oder soziale, konnten keine festgestellt werden.
Seit Jahren keine vergleichbaren Fälle
Solche Fälle hätte man seit Jahren nicht gesehen, heisst es. «Statistisch werden ca. 1-2 Prozent aller Neugeborenen mit einer Fehlbildung unterschiedlicher Ausprägung geboren.» Die Häufung könne rein zufällig sein, aber: Selbst das Spital findet diese Häufung auffällig.
Experten und Umweltschützer vermuten, dass Gifte an diesen Fehlbildungen schuld sind. Das Spital habe Kontakt zu einer Expertin für Embryonal-Toxikologie in Berlin aufgenommen, so der Sprecher.
Als mögliche Gründe werden auch Infektionen oder das Abschnüren von Extremitäten im Mutterleib genannt. Die betroffenen Extremitäten leiden in solchen Fällen an einer verminderten Weiterentwicklung.
Man werde die Häufung «weiter in den regionalen Qualitätszirkeln der Kinder- und Jugendärzte thematisieren». Dadurch soll Licht in die Sache kommen.
Das Spital bedauert weiter, dass es kein «bundesweites Melderegister für Fehlbildungen» gibt.